Projekt Helvetikum

Die Adelholzener Schichten im Chiemgau

 

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Die folgenden Informationen zur Adelholzen Formation ("Adelholzener Schichten") basieren auf der Diplom-Arbeit und Kartierung des Autors (HEYNG 2003, LMU München). Die Daten wurden 2009 für die Präsentation auf geomnia aufbereitet und aktualisiert. Die Original-Version der Diplom-Arbeit wurde 2012 mit Ergänzungen zur Stratigraphie in der Zeitschrift Documenta naturae publiziert:

 

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A. M. HEYNG (2012): Neugliederung der Adelholzener Schichten (Eozän, Nordhelvetikum) im Raum Siegsdorf-Bad Adelholzen unter besonderer Berücksichtigung der Großforaminiferen und Molluskenfauna (Teile 1 und 2). - Documenta naturae, 186: 1-105, 12 Abb.+Tab., 5 Taf., App.; München.

 

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Das Helvetikum - Einleitung

 

Die Bezeichnung „Helvetikum“ wurde ausgehend von der Schweiz (lat. helvetia), wo die Äquivalente des oberbayerischen Helvetikums weit mächtiger aufgeschlossen sind, erst spät in die Literatur eingeführt. Nach HAGN et al. (1992: 24) war es NOWAK (1911: 59), der die Bezeichnung Helvetikum erstmals im Siegsdorfer Raum benutzte.

Als "Helvetikum" werden marine Sedimente der Oberen Kreide und des Alttertiärs bezeichnet, die heute im Arbeitsgebiet als schmale Bänder am Alpen-Nordrand obertage anstehen. Im Süden grenzen sie tektonisch an Sedimente des Ultrahelvetikums bzw. des Flysch, nördlich grenzen sie an steilgestellte Sedimente der Faltenmolasse.

Anhand der Bathymetrie, rekonstruiert durch Lithologie und Fauna, wird der Sedimentationsraum des alttertiären Helvetikums (siehe Abbildung 1) untergliedert in eine nordhelvetische Fazies-Zone (Nordhelvetikum) und eine südhelvetische Fazies-Zone (Südhelvetikum). Mehr oder weniger geographisch getrennt sind beide Ablagerungsräume nach HAGN (z.B. 1960; 1992) durch eine Schwelle („Intrahelvetische Schwelle“), die regional unterschiedlich als Inselgirlande bzw. als submarine Barre ausgebildet ist. Ihre Bedeutung bzw. selbst ihre Existenz wird von einigen Autoren jedoch angezweifelt (z.B. VOGELTANZ 1970). Das Südhelvetikum wird von Nord nach Süd weiter untergliedert in Eisenärzter-, Kressenberger- und Sandnock-Fazies. Das alttertiäre Nordhelvetikum wird hingegen nur durch die Adelholzener Fazies-Zone vertreten.

Im Norden des helvetischen Troges befand sich Festland ("Mesoeuropäischer Kontinent"), dessen Schelfsediment das Helvetikum darstellt und demnach vorwiegend marine Flachwasser-Ablagerungen umfasst. Insbesondere ist dies im tertiären Nordhelvetikum als landnächste Fazies-Zone der Fall.

Abbildung 1: Schematischer Querschnitt (Nord - Süd) durch die Ablagerungsräume des Helvetikums, Ultrahelvetikums und des Flysch (nach HAGN et al. 1992: 44).


Südlich des Helvetikums, geographisch getrennt durch die „Prävindelizische Inselschwelle“, schloss sich das Ultrahelvetikum an. Dessen Sedimentations-Raum erstreckte sich vom südhelvetischen Schelf bis hin zum Tiefseetrog des nordalpinen Flysch. Die Flysch-Zone war vom Ultrahelvetikum getrennt durch den „Cetischen Inselrücken“ bzw. die „Cetische Schwelle“, da sie wohl regional nur eine submarine Barre darstellte. Das Ultrahelvetikum und insbesondere der Flysch besitzen als Ablagerungen des Kontinentalhanges bzw. des Beckens Tiefwasser- bzw. Tiefseecharakter.

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Der Sedimentationsraum des Nordhelvetikums

 

Zusammenfassend betrachtet lässt sich die bathymetrische Entwicklung des helvetischen Schelfmeeres in zwei Sequenzen fassen:

Einer Shallowing-upwards-Sequenz infolge einer Hebung des europäischen Kontinentalsockels ab der Oberkreide, die im Ablagerungszeitraum der Zwischenschichten des Südhelvetikums, also nach HAGN etwa im Oberen Cuisian, ihren Höhepunkt findet. Diese Hebung zieht eine Regression des Meeres nach Süden nach sich, in deren Folge der nordhelvetische Sedimentationsraum etwa ab dem Oberen Maastrichtian trocken fällt.

Bedingt durch Veränderungen der großräumlichen tektonischen Verhältnisse kehrt sich die Bewegung um, es schließt sich eine Deepening-upwards-Sequenz mit einer Senkung des Kontinentalsockels an, die sich im Südhelvetikum bereits mit Beginn der Sedimentation des Schwarzerzes bemerkbar macht. In deren Folge kommt es im Unteren Lutetian zu einer Transgression des Meeres nach Norden und einer Rückeroberung des nordhelvetischen Ablagerungsbereiches durch das Helvetische Meer. Während der folgenden Sedimentation der Adelholzen Formation setzt sich diese Entwicklung im Lutetian fort.

Spätestens mit den „faziesbrechenden“ Stockletten (siehe z.B. HAGN et al. 1992: 36) fällt eine räumliche Trennung des Nord- und Südhelvetikums (Intrahelvetische Schwelle) im Unteren Bartonian fort.

Mit dem Schönecker Fischschiefer (Oligozän, Latdorfian), dem "jüngsten" bisher festgestellten Gesteins des Helvetikums, findet die Sedimentation des Helvetikums ihren Abschluss, möglicherweise bedingt "durch die alpidischen Überschiebungen" (BUCHHOLZ 1989: 54).

Abbildung 2: Der helvetische Sedimentationsraum im Untereozän (verändert nach Buchholz 1989: 52).

Abbildung 3: Der helvetische Sedimentationsraum im Mitteleozän (verändert nach Buchholz 1989: 52).


Abkürzungen: nM - nördliche Molasse; sM - südliche Molasse; NHv - Nordhelvetikum; SHv - Südhelvetikum.

Abbildung 4: Der helvetische Sedimentationsraum im Obereozän (verändert nach Buchholz 1989: 52).

Abbildung 5: Der helvetische Sedimentationsraum im Unteren Oligozän (verändert nach Buchholz 1989: 52).


Die stratigraphisch ältesten Schichten des Nordhelvetikums im Untersuchungsgebiet stellen die Pinswanger Schichten dar. Ihr Vorkommen ist jedoch auf die Region Rohrdorf-Neubeuern beschränkt, weiter östlich um Bad Adelholzen sind sie nicht bekannt. Im Eozän westlich von Bad Tölz (STACKELBERG 1960: 11) und im Etzengraben am Schliersee vermitteln sie zwischen dem Stallauer Grünsandstein und den Pattenauer Schichten. Der Stallauer Grünsandstein ist im Untersuchungsgebiet jedoch nicht aufgeschlossen bzw. entwickelt. Die Pinswanger Schichten wurden von HAGN & HÖLZL (1952) mikropaläontologisch von den Pattenauer Schichten abgetrennt und nach ihrem Vorkommen nächst dem Ort Pinswang benannt. Es handelt sich um blau-graue Kalkmergel mit relativ reicher Foraminiferen-Fauna sowie spärlicher Makrofauna. Den Gehalt an Dinoflagellaten-Zysten untersuchte KIRSCH (1991). Die Pinswanger Schichten werden aufgrund planktischer Foraminiferen in das untere Obercampanian gestellt (z.B. HAGN 1954: 12). In der planktonischen Foraminiferen-Zonierung belegen sie die ventricosa-Zone. In der Dinoflagellatenzysten-Zonierung nach KIRSCH (1991) stehen sie etwa im mittleren Bereich von Zone 4 (Areoligera coronata-Zone). Nach Lithologie und Fauna werden die Pinswanger Schichten als Sedimente "küstenfernerer Gebiete des äußeren Schelfs" (KIRSCH 1991:191) interpretiert.

Nach HAGN spricht der Schlämmrückstand der stratigraphisch folgenden Pattenauer Schichten für eine Ablagerung „in einem nicht zu seichten, ruhigen Ablagerungsraum“ (HAGN & HÖLZL 1952: 16). Er besteht fast ganz aus organogenen Bestandteilen, vorherrschend aus einer diversen Foraminiferen-Fauna und Ostracoden, daneben Inoceramen-Prismen; Quarz, Glimmer und Glaukonit fehlen fast völlig. Für Horizonte mit einem Überwiegen planktonischer Foraminiferen nimmt er an, dass sie „in einem sehr ruhigen und allenfalls auch tiefen Wasser abgelagert“ (HAGN & HÖLZL1952: 17) wurden. Untermauert und bestätigt wird diese Annahme unter Anderem von HAGN & HERM (1983: 625) sowie KIRSCH (1991:190). Im Übergangsbereich der Pattenauer Schichten zu den hangenden Gerhartsreiter Schichten deutet die Dinoflagellaten-Zysten-Vergesellschaftung nach KIRSCH (1991: 190) auf eine "Phase beginnender Regression" bzw. einen "küstennäheren Bereich".

Diese Tendenz einer beginnenden Verflachung und Küstennähe setzt sich weiter in den Gerhartsreiter Schichten fort. Diese dunkelgrauen, tonigen Mergel stellt HAGN & HÖLZL (1952: 17) vor Allem aufgrund der Foraminiferen-Fauna in einen bedeutend „küstennäheren Sedimentationsraum“ als die Pattenauer Schichten; auch ist eine Zunahme der Sedimentzufuhr festzustellen. Dies bestätigen auch die Untersuchungen von KIRSCH (1991) an den enthaltenen Dinoflagellaten-Zysten.

Ab dem Oberen Maastrichtian (KIRSCH 1991: 191) zieht sich das Meer aus dem nordhelvetischen Ablagerungsbereich nach Süden zurück. Es setzt im Nordhelvetikum eine Schichtlücke ein, die bis ins Untere Lutetian reicht (z.B. HAGN et al. 1992), während sich im Südhelvetikum die Sedimentation fortsetzt: Es kommen hier die Hachauer Schichten des Oberen Maastrichtian (HAGN 1960: 79 - 83) zur Ablagerung, die nach KIRSCH (1991: 191) einem küstennahen, litoralen Ablagerungsbereich entsprechen. Betrachtet man die weitere Schichtabfolge im Südhelvetikum, kommt es dort weiterhin zu einer fortschreitenden Verflachung des Sedimentationsraumes, die mit den Zwischenschichten (Ob. Cuisian) ihren Höhepunkt findet.

Während der Schichtlücke im Nordhelvetikum bestand demnach im Südhelvetikum „eine vom Oberpaläozän bis ins Untereozän persistierende Küstenlinie" (BUCHHOLZ 1989: 51), bis durch eine Transgression im Unteren Lutetian das helvetischen Meere wieder auf den nordhelvetischen Sedimentationsbereich übergriff. Nun folgt hier die Sedimen­tation der Adelholzen Formation, deren basale Anteile (bisher als "Untere Adelholzener Schichten" bezeichnet) als Transgressionshorizont eher sandig, die mittleren Bereiche (bisher "Mittlere Adelholzener Schichten") vorwiegend kalkig und die hangenden Anteile (bisher "Obere Adelholzener Schichten") mergelig ausgebildet sind, was auf eine stete Vertiefung des Sedimentationsraumes während der Ablagerung der Adelholzen Formation hindeutet.

Diese Vertiefung des Sedimentationsraumes - in dessen Folge im Übergang Biarritzian-Priabonian auch die „Intrahelvetische Schwelle“ ihre Bedeutung verliert - setzt sich mit der Ablagerung der auf die Sedimente der Adelholzen Fm folgenden Stockletten fort. Die Sedimentation dieser pelagischen, durch Globigerinen und Radiolarien geprägten Mergel setzt im Südhelvetikum bedingt durch eine Trog- und Fazieswanderung in Richtung Norden bereits im Unteren Bartonian ein, während der Ablagerung der "Oberen Adelholzener Schichten" im Nordhelvetikum. Erst etwa ab dem Mittleren Bartonian greift die Fazies der Stockletten - durch die weitere Absenkung des Kontinentalschelfes im ausgehenden Eozän (HAGN et al. 1992: 37) infolge der großräumlichen Einflüsse der Alpengenese - auch auf das Nordhelvetikum über. Die Stockletten werden, da sie Im Nord- wie auch im Südhelvetikum - durch ein Wegfallen der räumlichen Trennung der „Intrahelvetischen Schwelle“ - gleichartig entwickelt sind, als faziesbrechend bezeichnet.

Den Stockletten bankweise eingelagert sind Corallinaceenschutt-Kalke (= Lithothamnienschutt-Kalke), vorwiegend bestehend aus Rotalgen-Detritus und örtlich auch Korallenresten, die von ihrem höher gelegenen Lebensraum am Nordrand des Sedimentations-Troges durch subaquatische Rutschungen und turbidity-currents in den Tiefsee-ähnlichen Sedimentationsraum der Stockletten eingetragen wurden.

Im höchsten Obereozän fand die pelagische Sedimentation im helvetischen Trog - wahrscheinlich verursacht durch die alpidische Überschiebung - ihren Abschluss mit dem Schönecker Fischschiefer des tieferen Unteroligozäns (Nannoplanktonzone NP 21). Diese Sedimente, die nach BUCHHOLZ (1989: 54) dem Übergangsbereich des Nord- zum Südhelvetikum entstammen, weisen mit ausgeprägter Lamination und ausschließlich pelagischen Faunen- und Florenelementen auf eine Sedimentation in großer Tiefe unter vorwiegend dysaeroben bis anaeroben Verhältnissen.

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Der Sedimentationsraum des Nordhelvetikums (Artikel 2009 - Archiv geomnia)
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Alter und Korrelation des Nordhelvetikums mit dem Südhelvetikum

 

Schon O.M. REIS (1896) und SCHLOSSER (1925) sahen - vor Allem aufgrund der Fauna und der litholo­gischen Entwicklung - die gesamte Adelholzen Formation (Nordhelvetikum) als Äquivalente des Schwarzerzes einschließlich des Nebengesteins der Kressenberger Fazies-Zone (Südhelvetikum) an (siehe Abbildungen 6 & 7). Demnach erfolgte die Transgression in den nordhelvetischen Ablagerungsbereich und der Beginn der Sedimentation der Adelholzen Formation während der Ablagerung des Schwarzerzes etwa im unteren Lutetian.

Abbildung 6: Stratigraphische Tabelle des Helvetikums (verändert nach Hagn et al. 1992: 32).


Auch HAGN et al. (1992) sind aufgrund ihrer langjährigen Untersuchungen der Großforaminiferen-Fauna dieser Auffassung: Sie korrelieren die "Unteren Adelholzener Schichten" mit den hangenden Partien des Schwarzerzes, und die gesamten "Mittleren Adelholzener Schichten" mit dem Flöz-Nebengestein (siehe Abbildung 8). Die Grenzen der jeweiligen Schichten setzen sie im Nord- und Südhelvetikum übereinstimmend in das Mittlere Lutetian. Sie betrachten die Korrelation von Nord- und Südhelvetikum jedoch als problematisch (aufgrund der Revisionsbedürftigkeit der Nummuliten, die sie zur Korellation heranzogen) und sehen vor Allem in mangelnden Aufschlüssen der „Unteren Adelholzener Schichten“ und damit einhergehend geringen Kenntnissen Probleme, den Zeitpunkt der Transgression ins Nordhelvetikum genau festzulegen (siehe auch HAGN 1960).

Abbildung 7: Schichtabfolgen des Helvetikums (verändert nach Hagn et al. 1992: 33).

Abbildung 8 (rechts): Nebengestein des Südhelvetikums im Mühlsteinbruch von Hinterhör (Photo Heyng 2003).


Abbildung 9 (links): Südhelvetisches Nebengestein im im Steinbruch Eckbichl (Photo Heyng 2005).


Die "Oberen Adelholzener Schichten" mit der von DE KLASZ (in GANNS 1956) erstmals beschriebenen „Schwarzschiefer-Fazies“ (= Spirka Member) wurden durch HAGN wiederholt untersucht und schließlich in HAGN et al. (1981: 131) als Hangendes der "Oberen Adelholzener Schichten" ins Untere „Biarritzian“ (Bartonian), Nannoplankton-Zone NP 16 (= höheres Mitteleozän), gestellt. Zu dieser Zeit war im Südhelvetikum die grobklastische Sedimentation bereits abgeschlossen und die Ablagerung der Stockletten hatte begonnen.

BUCHHOLZ (1989: 51) besagt: "Die das Nebengestein überlagernden Mergel sind ebenfalls in die Zone NP 16 einzuordnen".

HAGN erwähnt auch eine "geringmächtige Schicht schwarzer Mergel" (HAGN et al. 1992: 42) an der Basis der südhelvetischen Stockletten am Kressenberg - also in äquivalenter, wenn auch nicht zeitlich korrelater Position wie die Sedimente des Spirka Member - und nimmt an, "dass die Ablagerungsbedingungen in beiden Fällen die gleichen waren" (HAGN 1960: 54).

Nach den Untersuchungen durch WEHNER (1981), der unter Anderen auch "schwarze Mergel" aus den „Oberen Adelholzen Formation“ und von der Basis der Stockletten aus dem Kressengraben untersuchte, sind beide Gesteine nach ihrem organischen Inhalt (TOC, diverse Kohlenwasserstoffe, etc.) zwar durchaus verschieden, die Ergebnisse schließen eine ähnliche Fazies - mit Fazies-Wanderung Richtung Norden - jedoch nicht aus.

Wieder lithologisch und faunistisch zu korrelieren sind die Stockletten mit eingeschalteten Bänken von Corallinaceenschutt-Kalken, die in beiden Faziesräumen (Nord- und Südhelvetikum) zur Ablagerung kommen und daher wiederholt als "faziesbrechend " (zuletzt in HAGN et al. 1992: 36) bezeichnet werden. Allerdings setzt die Fazies der Stockletten im Südhelvetikum infolge der von HAGN (z.B. 1960) festgestellten Trogwanderung und der damit einhergehenden Fazieswanderung in Richtung Norden etwas früher ein (etwa ab dem Unteren Biarritzian“(Bartonian)) als im Nordhelvetikum (etwa ab dem Mittleren „Biarritzian“ (Bartonian)).

Anhand der pelagischen Foraminiferen, untergeordnet auch benthonischer Arten, erarbeitete er eine Zonengliederung des bayerischen Helvetikums (siehe HAGN 1960: 55 ff.), kommt jedoch später zu anderen Ergebnissen (siehe HAGN et al. 1992).

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Die Stratigraphie der Adelholzen Formation

 

Seit O.M. REIS (1896: 24) existierte eine Unterteilung der Adelholzener Schichten (= Adelholzen Formation) in drei Abschnitte, basierend vor Allem auf lithologischen Gesichtspunkten. Diese Dreigliederung wurde meist unverändert von folgenden Autoren übernommen, von einigen durch eigene Beschreibungen ergänzt und verändert.

Durch mehrere, erstmals Ende der 90er Jahre aufgeschlossene Profile erschien eine grundlegende Neubearbeitung notwendig (HEYNG 2003), um die Stratigraphie der Adelholzener Schichten zu „entwirren“ und neu zu erstellen.

In HAGN et al. (1992: 35-36) wird die stratigraphische Drei-Gliederung der Adelholzener Schichten zuletzt übernommen und soll hier stellvertretend in Ausschnitten zitiert werden: Die Unteren Adelholzener Schichten werden als glaukonitisch-sandig ausgebildet (ibid.: 35) bezeichnet; des weiteren enthielten sie gelegentlich Oberkreide-Gerölle. Die „Mittleren Adelholzener Schichten“ werden beschrieben als grüngraue, schwach glaukonitische, kalkig-mergelig gebundene, etwas mürbe Nummuliten- und Assilinenkalke. Und weiter: Die Oberen Adelholzener Schichten liegen meist als grünlichgraue, mehr oder weniger glaukonitreiche Mergel vor (ibid.: 36).

Des Weiteren entspreche die Gliederung in 3 Abschnitte tendenziell einer Sand-Kalk-Mergel-Abfolge entsprechend der Veränderung der Lithologie durch eine stetige Vertiefung des Sedimentationsraumes (z.B. REIS 1896 oder HAGN et al. 1992). Demnach sind die Unteren Adelholzener Schichten als flachste, litorale Bildung und Transgressions-Horizont eher sandig, die mittleren Bereiche eher kalkig und die Oberen Adelholzener Schichten als Ablagerung des tieferen Wassers - überleitend zu den Stockletten - mergelig ausgebildet.

Als Neuerung seit O.M. REIS (1896) nennt DE KLASZ (in GANNS 1956) erstmals aus den Gräben südlich Spirka ein hangendes Schichtglied der Adelholzen Formation. Er bezeichnet es als „Schwarzschiefer­fazies“ der Adelholzen Formation und beschreibt sie hier als schwarze, in trockenem Zustand schwarz-graue Mergel, die tonig oder feinstsandig, feinglimmerig, oft stark glaukonithaltig ausgebildet sind.

Ebenfalls von der alten Gliederung abweichend werden in DARGA (1998) und DARGA et. al. (1999) bereits Schicht­-Bezeichnungen (z.B. Rohrdorf Member) gebraucht, die auch in der aktuellen Neugliederung (HEYNG 2003) als „Geländebezeichnungen“ weiterverwendet werden.

Nach ausführlichen Untersuchungen neu entstandener Aufschlüsse (Bad Adelholzen, Zementsteinbruch Rohrdorf) wurde die Adelholzen Formation in HEYNG (2003) stratigraphisch neu gegliedert. Diese Neugliederung ist von der bisherigen Drei-Gliederung unabhängig. Es werden hier nach lithologischen und sedimentologischen, untergeordnet paläontologischen Gesichts­punkten 7 einzelne Horizonte beschrieben, voneinander abgegrenzt und vom Hangenden zum Liegenden wie folgt benannt (die „Geländebezeichnungen“ der einzelnen Member sind kursiv in Klammern gesetzt):

 

Spirka Member (Schwarzmergel)

Rohrdorf Member (Braune Schicht)

Fadengraben Member (Discocyclinenmergel)

Schneckengraben Member (Glaukonitsandstein)

Höllgraben Member (Nummulitenkalk)

Ramberg Member (Assilinenmergel)

Nummulitenköpfl Member (Basaler Sandmergel)

 

Typuslokalitäten

Als Typuslokalität der Adelholzen Formation galt seit REIS (1896) der Graben südlich vom Kurhaus Adelholzen (z.B. GANSS et al. 1977: 49), genannt Höllgraben. Die stratigraphische Neugliederung (HEYNG 2003) mit 7 einzelnen Schichten (Member) erforderte die Festlegung jeweils eigener Typuslokalitäten je Schicht, die auch in die Schichtbezeichnungen mit einfloss (siehe jeweils unter den einzelnen Membern).

 

Typusprofil

Durch den Erweiterungsbau der Adelholzener Mineralwasser GmbH im Jahre 1996 wurde im südwestlichen Bereich des Betriebsgeländes eine stets zugängliche Profilabfolge aufgeschlossen. Sie wird auch langfristig der Wissenschaft zur Verfügung stehen und als Typusprofil der Adelholzen Formation definiert.

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Stratigraphie der Adelholzen Formation (Artikel 2009 - Archiv geomnia)
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Abbildung 10: Verwitterungsprofil Rohrdorf

Zusammengesetztes Verwitterungsprofil der Adelholzen Formation aus dem Zementsteinbruch Rohrdorf (Profile Secula-Tetra-Halle und Profil Nummulitenköpfl), mit durchschnittlichen Mächtigkeitsangaben (Maßstab links in der Profilzeichnung: Balken = jeweils 1 Meter).

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Verwitterungsprofil Zementsteinbruch Rohrdorf (Artikel 2009 - Archiv geomnia)
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Adelholzen Formation, Typusprofil
Abb. 11: Typusprofil der Adelholzen Formation; Bad Adelholzen (Photo Heyng 2004)
Spirka Mb - Stockletten;  Rohrdorf
Abb. 12: Grenze Spirka Mb - Stockletten; Zementstbr. Rohrdorf (Photo Heyng 2004)
Abb. 13: Profil Secula-Tetra-Halle, Zementstbr. Rohrdorf        (Photo Heyng 2004)
Abb. 13: Profil Secula-Tetra-Halle, Zementstbr. Rohrdorf (Photo Heyng 2004)

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Der Spirka Member ("Schwarzmergel")

 

Benennung & Typuslokalität

Benannt nach der Typuslokalität des Members in den Gräben nördlich des Gehöfts Spirka östlich Siegsdorf in Oberbayern.

 

Alter

Der Spirka Member stellt, gemeinsam mit der Braunen Schicht, die Oberen Adelholzener Schichten gemäß der alten Gliederung dar. HAGN (1981: 70) stellt sie in die Truncorotaloides rohri-Zone, also in das Untere Biarritzian (Bartonian). Nach HAGN (ibid.) erlaubt auch das Nannoplankton eine Einstufung in die NP 16 = Discoaster tani nodifer-Zone.

 

Vorkommen & Mächtigkeit

Der Spirka Member konnte im Graben von Spirka (Typlokalität; Mächtigkeit mehrere Meter) wo er das erste Mal durch DE KLASZ (in GANSS, 1956: 67) beschrieben wurden sowie im Wehrprofil („Schwimmbadprofil“) von Siegsdorf an der Weißen Traun (ca. 0,80 Meter) aufgefunden werden.

Im Rohrdorfer Zementbruch konnte der Spirka Member an drei Aufschlüssen beobachtet werden: Einmal im Profil Secula-Tetra-Halle des Rohrdorfer Bruches (Mächtigkeit ca. 6 Meter), zum Anderen am „Nummulitenköpfl“ (ca. 10 Meter), wo dieser Member schon durch HAGN (1981: 70) beschrieben wurden. Dort liegt er in tektonischem Verband zwischen Stockletten. Ein dritter Aufschluß von Spirka Member fand sich Anfang Juli 2001 im SO-Teil des Rohrdorfer Bruches unterhalb des Bonhartköpfls. Hier fanden sich im grobkörnigen Corallinaceenschutt-Kalk, umgelagerte (!) Schollen des Spirka Member in typischer lithologischer Ausbildung des (Litho-)Fazies-Typs Sm 2 (siehe unten).

 

Lithologie & Sedimentologie

Beim Spirka Member in seiner typischen Ausbildung (Fazies-Typ Sm1; Basale Fazies) handelt es sich um einen im frischen Zustand schwarzen, getrocknet hellgrauen, feinkörnigen, tonreichen Mergel, der stets feinen Glimmer führt. Basal im Übergang von der Braunen Schicht kann er noch feinst-sandig entwickelt sein, wobei die sandige Komponente aus kleinsten Brauneisenkörnchen besteht. Eine Schichtung ist meist schlecht ausgebildet und nur durch lagige Anreicherung von Fossilien bemerkbar. In mittleren bis hangenden Bereichen von Fazies-Typ Sm 1 finden sich gehäuft langgezogene (bis zu 50 cm Länge beobachtet) Grabgänge mit bis zu 3 cm Durchmesser; sie sind wahrscheinlich auf Crustaceen zurückzuführen, womöglich auf die unbestimmte Art mit fragilen Scheren (siehe unten).

Tektonisch stark durchbewegte Partien des typischen Spirka Members nahmen fast das Aussehen von Glanzkohle an, und rochen auch stark nach Bitumen. Ähnliche Proben des Spirka Members aus dem Zementbruch Rohrdorf wurden von WEHNER (1981: S. 399 - 408) auf ihren organischen Inhalt untersucht. Danach beträgt der Gesamtgehalt an organischem Kohlenstoff 0,69 %, wobei als Typ des organischen Materials v.a. die bituminöse Grundmasse (> 50%), Liptinite (20 - 50 %), Inertinite ((5 - 20 %) und untergeordnet Vitrinite (Nach TISSOT et al. (1974) entspricht der Spirka Mb. dem Kerogentyp II. WEHNER nimmt auch eine geringe thermische Entwicklung des Gesteins an.

Diesen relativ homogenen Mergeln waren im Aufschluss Nummulitenköpfl (Rohrdorf) ein bis drei geringmächtige, lateral auskeilende Horizonte (Mächtigkeiten ca. 10 bis 30 cm) sandreicher Mergel eingelagert (Fazies-Typ Sm2). Die sandige Komponente besteht aus feinkörnigen Brauneisen- und Quarzkörnern. Dieser Fazies-Typ erinnert lithologisch an die Rohrdorf Member, ist jedoch feinkörniger und durch eine meist regellose, durcheinander gewürfelte Lagerung der Fossilien ausgezeichnet (= Slump-Fazies).

Im Hangenden - im Übergang zu den Stockletten - tritt der Spirka Member als hellgrauer bis Hangend grünlichgrauer, toniger, blättrig verwitternder Mergel auf (= Hangende Fazies). Dieser Bereich des Spirka Mb. ist stets stark tektonisch durchbewegt.

 

Liegende Grenze

Gezielte Probenahmen deuten auf einen fließenden, lithologisch kaum zu fassenden Übergang zwischen dem unterlagernden Rohrdorf Mb. und dem Spirka Member. Dieser Übergang ist gekennzeichnet durch eine stete Abnahme der klastischen Komponenten (Brauneisenkörner, Quarzgerölle) mit einer Zunahme des Mergelanteils und des Bitumen-Gehaltes (siehe auch Erläuterungen zur hangenden Grenze der Braunen Schicht).

 

Hangende Grenze

Die Basis der Basisbank der hangenden Stockletten bildet die hangende Grenze des Spirka Member. Diese harte, sandig entwickelte Bank ist als Kondensationshorizont mit Phosphorit-Konkretionen, intensiver Bioturbation (Grabgänge ähnlich wie im Fadenraben Mb. bzw. ähnlich der in sandigen, hangenden Partien der Stockletten) und Fossil-Anreicherung entwickelt.

 

Fazies-Typen

Ausschließlich anhand der Lithologie scheidet HEYNG (2003) drei (Litho-)Fazies-Typen im Spirka Member aus:

 

Fazies-Typ Sm1 - Lithologie/Sedimentologie: Spirka Member in typischer lithologischer Ausbildung (siehe oben). (= Basale Fazies)

 

Fazies-Typ Sm2 - Lithologie/Sedimentologie: Harte Sandmergelbank (bzw. -bänke) mit reicher Fossilführung; abiog. Komponenten (Brauneisenkörner, nur hier feinkörniger) ähnlich der typischen Braunen Schicht (Fazies-Typ Bs2); meist chaotische Lagerung der Biogene. (= Slump-Fazies)

 

Fazies-Typ Sm3 - Lithologie/Sedimentologie: Hellgraue bis hangend grünlichgraue, tonige Mergel; Makrofossilien spärlich. (= Hangende Fazies)

 

Fossilführung

 

FORAMINIFERA

Die Mikrofauna des Spirka Member wurde von HAGN an verschiedenen Fundstellen (Region Rohrdorf, Rohrdorfer Bruch, Graben von Spirka) wiederholt intensiv untersucht und besprochen (siehe z.B. HAGN 1981). Er nennt über 50 Foraminiferen-Arten und 24 Nannoplankton-Arten in meist sehr guter Erhaltung. Die entsprechenden Faunenlisten sind hier von ihm übernommen (siehe unten).

 

BRYOZOA

Bryozoen (mehrere Arten, unbestimmt) konnten nur in Fazies-Typ Sm2 beobachtet werden.

 

OSTRACODA

Ebenfalls nur in Fazies-Typ Sm2 mit mehreren Arten beobachtet.

 

DECAPODA

An Decapoda konnten in Fazies-Typ Sm2 Reste von Carapax und Extremitäten (v.a. Scheren) festgestellt werden, die wahrscheinlich zur Gattung Harpactoxanthopsis gehören. Weiter fanden sich nicht selten in mittleren bis hangenden Bereichen von Fazies-Typ Sm1 sehr fragile, langgezogene Extremitäten- und auch Panzerreste einer weiteren, unbestimmten Krebsart.

 

ANTHOZOA

An Korallenresten beschreibt HAGN (1981: 70) „eine stark verästelte Koralle“, die „der Gattung Diplohelia nahesteht“. Fast ausschließlich in Fazies-Typ Sm2 fanden sich neben der Diplohelia nahestehenden Form mehrere weitere, vorwiegend solitäre Korallenarten (unbestimmt).

 

ECHINODERMATA

An Echinodermaten (unbestimmt) finden sich hauptsächlich Seeigelreste in Fazies-Typ Sm2, meist Bruchstücke von Coronen und Stachelreste.

 

GASTROPODA

Der Spirka Member beherbergt eine meist kleinwüchsige, insbesondere in der slump-Fazies Sm2 jedoch äußerst artenreiche Schneckenfauna. Am häufigsten tritt hier Athleta sp. auf, die hier als einzige erwähnt werden soll; die Bearbeitung speziell der Gastropoden des Spirka Members mit kleinwüchsigen, meist schwer zu bestimmenden (Steinkern-Erhaltung), bis dahin nicht auftretenden Arten, muss einer eigenen Arbeit vorbehalten bleiben.

 

BIVALVIA

HAGN (1981: 70) erwähnt aus dem Spirka Member die Pecte Variamussium (= Propeamussium) sp. sowie „ größere Reste von Spondylus muensteri GÜMBEL“. Eigene Aufsammlungen erbrachten neben der häufigen Propeamussium sp. eine kleinwüchsige, artenreiche Bivalvenfauna (insbesondere in Fazies-Typ Sm2), die an dieser Stelle nicht näher bearbeitet werden konnte. Das Vorkommen von Spondylus muensteri GÜMBEL ist nach eigenen Erkenntnissen jedoch auf den Rohrdorf Member beschränkt.

 

CEPHALOPODA

In Fazies-Typ Sm1 und auch in Sm2 sind relativ häufig meist kleinwüchsige (bis höchstens ca. 5 Zentimeter im Durchmesser, durchschnittlich etwa 1 bis 2 Zentimeter) Nautiliden-Gehäuse zu finden, insbesondere die immer - unter den erhaltenen, fragilen kreidigen Schalenresten - vollständig pyritisierten Innenwindungen.

 

VERTEBRATA

Nach freundlicher, mündlicher Mitteilung durch Dr. F. PFEIL führt der Spirka Member eine reiche Haifauna. Erwähnt werden sollen hier nur Physogaleus secundus (WINKLER) und Hexanchus sp., die relativ häufig zu finden sind, sowie Carcharocles auriculatus (BLAINVILLE) (siehe HEYNG 2007).

 

NANNOPLANKTON

Zum Nannoplankton des Spirka Member siehe HAGN (1981).

 

Faunenliste

Zusammenfassend ergibt sich folgende Liste der bisher aus dem Spirka Member bekannten Arten und Formen:

 

FORAMINIFERA

Radiolaria gen. et sp. indet.

Clavulinoides szaboi haeringensis

Plectina eocenica

Marginulinopsis infracompressa

Vacinulinopsis asperuliformis

Nodosaria latejugata

Uvigerina chirana

Truncorotalia sp.

Turborotalia sp.

Stilostomella sp.

Planulina sp.

Cibicides sp.

Globigerina cryptomphala GLAESSNER

Globigerina eocaena GÜMBEL

Globigerina hagni GOHRBANDT

Globigerina linaperta FINLAY

Globigerinita pera (TODD)

Acarinina bullbrooki (BOLLI)

Acarinina spinuloinflata (BANDY)

Truncorotaloides rohri BRÖNNIMANN & BERMUDEZ

Pseudohastigerina micra (COLE)

Spiroplectammina dalmatina (DE WITT PUYT)

Tritaxia szaboi (HANTKEN)

Karreriella subglabra (GÜMBEL)

Plectina dalmatina (SCHUBERT)

Tritaxilina pupa (GÜMBEL)

Vaginulinopsis asperuliformis (NUTTALL)

Marginulinopsis infracompresse THALMANN

Nodosaria latejugata GÜMBEL

Bulimina truncana jacksonensiformis HAGN

Uvigerina acutocostata (HAGN)

Uvigerina chirana CUSHMAN & STONE

Stilostomella globulicauda (GÜMBEL)

Gavelinella micra (BERMUDEZ)

Heterolepa n. sp.

Planulina costata (HANTKEN)

Planulina compressa (HANTKEN)

Anomalinoides alazanensis spissiformis (CUSHM. & STAINFORTH)

Ammodiscus sp.

Qinqueloculina sp.

Sigmoilina sp.

Robulus sp.

Dentalina sp.

Nodosaria sp.

Marginulina sp.

Lingulina sp.

Guttulina sp.

Bolivina sp.

Uvigerina sp.

Stilostomella sp.

Eponides sp.

Osangularia sp.

Valvulineria sp.

Nuttallides sp.

Baggina sp.

Asterigerina sp.

Heterolepa sp.

Anomalinoides sp.

Chilostomella sp.

Nonionella sp.

 

BRYOZOA

Div. sp. indet.

 

OSTRACODA

Cytherella sp.

Div. sp. indet.

 

ANTHOZOA

Diplohelia sp.

Div. sp. indet.

 

ECHINODERMATA

Div. sp. indet.

 

BIVALVIA

Propeamussium sp.

Inoceramus sp.

Div.sp. indet.

 

GASTROPODA

Athleta sp.

Div. sp. indet.

 

CEPHALOPODA

Nautiloidea gen. et sp. indet.

 

VERTEBRATA

Physogaleus secundus (WINKLER)

Hexanchus sp.

Carcharocles auriculatus (BLAINVILLE)

Div. sp. indet.

 

FLORA

MAKROFLORA

Inkohlte Holzreste und Kohleschmitzen, unbestimmbar

 

NANNOPLANKTON

Blackites tenuis (BRAMLETTE & SULLIVAN)

Chiasmolithus solitus (BRAMLETTE & SULLIVAN)

Coccolithus eopelagicus (BRAMLETTE & RIEDEL)

Coccolithus pelagicus (WALLICH)

Cribrocentrum reticulatum (GARTNER & SMITH)

Cyclococcolithus floridanus (ROTH & HAY)

Cyclococcolithus formosus KAMPTNER

Dictyococcites dictyodus (DEFLANDRE & FERT)

Discoaster barbadiensis TAN SIN HOK

Discoaster saipanensis BRAMLETTE & RIEDEL

Discoaster tani BRAMLETTE & RIEDEL

Discolithina distincta (BRAMLETTE & SULLIVAN)

Discolithina plana (BRAMLETTE & SULLIVAN)

Lanternithus minutus STRADNER

Micrantholithus flos DEFLANDRE

Micrantholithus vesper DEFLANDRE

Reticulofenestra umbilica (LEVIN)

Reticulofenestra sp.

Sphenolithus furcatolithoides LOCKER

Sphenolithus moriformis (BRÖNNIMANN & STRADNER)

Zygolithus dubius DEFLANDRE

Zygolithus bijugatus (DEFLANDRE)

 

Sedimentationsraum

Ablagerung des tieferen Wassers (Kontinentalhang) mit Slumps (Fazies-Typ Sm2) aus höher gelegenen Schelfbereichen. Während der Sedimentation des Spirka Members kommt es nach Ansicht des Autors zu einer stetigen Vertiefung des Sedimentationsraumes. Der hohe Gehalt an Algen (WEHNER 1981) könnte ein Indiz für eine Up-welling Zone darstellen, mit aufkommendem, nährstoffreichem, kaltem Tiefenwasser (siehe auch Bemerkungen zum Sedimentationsraum der Braunen Schicht).

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Der Rohrdorf Member ("Braune Schicht")

 

Benennung & Typuslokalität

Benannt nach derTypuslokalität der Braunen Schicht auf dem Gelände des Zementsteinbruches Rohrdorf (Oberbayern) am Nummulitenköpfl. Dieser Aufschluß fiel leider ebenfalls dem fortschreitenden Abbau zum Opfer.

 

Bemerkungen

Der Rohrdorf Member wurde bereits von HAGN (HAGN et al. 1981: 68 ff.) im Steinbruch des Zementwerkes Rohrdorf am „Adelholzener Sattel“ (oder „Nummulitenköpfl“) beobachtet und hier als eine basale, sandreiche Fazies des überlagernden, teilweise (basal und Fazies-Typ Sm2) ebenfalls sandreicher entwickelten Schwarzmergels interpretiert. Aus folgenden Gründen will der Autor hier den Rohrdorf Member als eigenständigen Horizont der Adelholzen Formation abtrennen:

- Der Rohrdorf Member und der stratigraphisch folgende Spirka Member sind von ihrer faziellen Bildung her nach Ansicht des Verfassers grundlegend verschieden;

- Die Molluskenfauna der Braunen Schicht unterscheidet sich deutlich von der des Spirka Members; sie hat mehr Arten mit dem Fadengraben Member gemeinsam;

- Im Typusprofil von Adelholzen sowie im Höllgraben wird der Rohrdorf Member konkordant überlagert von Stockletten; der Spirka Member ist hier nicht entwickelt und sollte daher - als regional nicht entwickelte Schicht - von der Braunen Schicht abgetrennt werden.

 

Alter

Folgt man HAGN (z.B. HAGN et al. 1992), so ist der Rohrdorf Member bereits ins „Biarritzian“ (Unterstes Unter-„Biarritzian“; = Bartonian) zu stellen.

 

Vorkommen & Mächtigkeit

Der Rohrdorf Member konnte im Typusprofil von Adelholzen (ca. 1 Meter mächtig), im Traunprofil flussabwärts (nördlich) des Siegsdorfer Wehres (ca. 1,80 Meter) und auf dem Betriebsgelände des Zementwerkes Rohrdorf (Profil Tetra-Secula-Halle: ca. 2 bis 2,5 Meter; Nummulitenköpfl: ca. 1,5 Meter) festgestellt werden. Der Rohrdorf Member variiert stark in seinen Mächtigkeiten, was vorwiegend wohl auf tektonische Reduktion zurückzuführen ist, besonders offensichtlich in den Aufschlüssen im Traunprofil sowie am Nummulitenköpfl.

 

Lithologie & Sedimentologie

Lithologisch handelt es sich bei der Braunen Schicht um einen dunkelbraunen, massig entwickelten und stückig brechenden, bröselig-mergeligen, feinen Sandstein. Die sandige Komponente des Gesteins besteht dabei überwiegend aus mergelig gebundenen, dicht gepackten (meist abgestütztes Gefüge) und wohlgerundeten Brauneisenkörnern. Diese Brauneisenkörner werden hier nicht, wie bisher angenommen, als Verwitterungsprodukt von Glaukonitkörnern („alterierter Glaukonitsand“) angesehen. Ein typisches Zeichen dafür wär eine bloße Rinde von Brauneisen um einen stets glaukonitischen Kern. Da sie jedoch durch und durch aus Brauneisen bestehen, was sich auch praktisch schon im Aufschluss an den typischen schmierig-braunen Hammer- und Meißelspuren am Sediment sehr einfach erkennen lässt, hält der Verfasser sie für eine authochtone bzw. parautochthone Bildung. An weiteren klastischen Komponenten sind vereinzelt auch sehr gut gerundete Glaukonitkörner festzustellen, die keinerlei Anzeichen einer Alteration erkennen lassen; diese führt der Autor, wie die sporadisch enthaltenen Großforaminiferen der Gattungen Discocyclina, Nummulites und Operculina, auf eine Umlagerung aus dem liegenden Fadengraben Member zurück. Desweiteren kommen in der Braunen Schicht auch wohlgerundete, kleine Quarzkörner vor. Der Rohrdorf Member ist meist massig entwickelt und besitzt meist bioturbates Gefüge; eine Schichtung ist kaum erkennbar; sie ist nur horizontweise zum einen durch lateral begrenzte Muschelpflaster angedeutet, vorwiegend mit Lentipecten corneus (SOW.) in meist doppelklappiger Erhaltung, die regelrechte Pflaster bilden; auch hier ist das Gefüge jedoch meist durch Bioturbation mehr oder weniger aufgelöst. Zum anderen können in wechselnden Profilhöhen mehrere Horizonte phosphoritischer Konkretionen beobachtet werden: Wulstige Knollen mit bis zu 5 Zentimetern Durchmesser sowie ästig verzweigte Röhren (Grabgänge). In manchen dieser Konkretionen finden sich Krebs-Carapaxe; diese Krebse könnten also Verursacher der Grabgänge sein. Der Phosphorit-Gehalt des Sediments schlägt sich auch in der schwarzen Verfärbung schalentragender Invertebraten und eingeschlossener Knochen nieder; diese Färbung ist auf die Imprägnation durch phosphoritische Lösungen zurückzuführen. Ein relativ hoher Phosphoritgehalt findet sich übrigens auch in den Erzen des Kressenberges (Südhelvetikum), was womöglich auf eine beiden Sedimentationsräumen gemeinsame Phosphor-Quelle (Intrahelvetische Schwelle?) hindeutet.

 

Liegende Grenze

Der Übergang Fadengraben Mb - Rohrdorf Member erfolgt innerhalb einer etwa 20 bis 30 Zentimeter mächtigen Übergangsschicht (Bioturbationshorizont), die ob ihrer Auffälligkeit hier als eigener Fazies-Typ ausgeschieden (Fazies-Typ Bs1) wird.

 

Hangende Grenze

Die Abgrenzung zum hangenden Spirka Member stellt sich problematisch dar und ist anhand der besuchten Aufschlüsse an dieser Stelle nicht eindeutig zu klären: Der Kontakt Rohrdorf Member - Spirka Member war nur in wenigen temporären Aufschlüssen zu beobachten (Zementsteinbruch Rohrdorf: Profil Tetra-Secula-Halle, Nummulitenköpfl; Traunprofil von Siegsdorf). Durch die differierenden physikalischen Eigenschaften aufgrund der unterschiedlichen Lithologie der Gesteine war er tektonisch immer stark gestört, die Horizonte stets miteinander verwürgt. Dennoch deuten gezielte Probenahmen in den genannten Aufschlüssen auf einen fließenden, lithologisch kaum zu fassenden Übergang zwischen Brauner Schicht und dem Spirka Member. Dieser Übergang ist gekennzeichnet durch eine stete Abnahme der klastischen Komponenten (Brauneisenkörner, Quarzgerölle) mit einer Zunahme des Mergelanteils und des Bitumen-Gehaltes.

In der Fauna tritt im Laufe des Überganges die für den Spirka Member typische Pecte Propeamussium sp. auf, nach und nach verschwinden Lentipecten cf. corneus (SOW.) und Spondyliden.

 

Fazies-Typen

Da in der Braunen Schicht keine autochthone Großforaminiferen-Fauna festgestellt wurde, die bisher jeweils zur weiteren Untergliederung der einzelnen Schichten in (Bio-)Fazies-Typen herangezogen wurden, schied HEYNG (2003) anhand sedimentologischer Aspekte zwei Fazies-Typen aus. Dabei ist festzuhalten, dass es sich hierbei nicht um unterschiedliche fazielle Bildungen handelt wie z.B. im Fadengraben Member; Fazies-Typ Bs1 ist einzig als eine Übergangsschicht zwischen liegenden Fadengraben Member zur Braunen Schicht zu sehen, in der die zwei völlig unterschiedlichen Gesteine bioturbat miteinander vermengt sind. Dieser Horizont ist aber ein so charakeristischer Leithorizont, dass dieser als Bioturbationshorizont als eigener sedimentologischer Fazies-Typ ausgeschieden wird:

 

Fazies-Typ Bs1 – Lithologie/Sedimentologie: Bioturbates Gefüge; bioturbat umgelagerte Großforaminiferen aus Fazies-Typ Dm3 (Nummulites sp. (Typ 3), Discocyclina sp. (Typ 3), Operculina sp. (Typ 1). (= „Bioturbationshorizont“)

 

Fazies-Typ Bs1 – Lithologie/Sedimentologie: „Typische“ Lithologie der Braunen Schicht: Harter, dkl.-brauner Sandmergel, abiogene Komponenten fast ausschließlich Brauneisenkörner, meist korngestütztes Gefüge; zum Hangenden hin leichte Verfeinerung der Sandfraktion und Zunahme des Mergelanteils. Keine (umgelagerten) Großforaminiferen.

 

Fossilführung

 

GROSSFORAMINIFEREN

Äußerst selten und ausschließlich im Bioturbations-Horizont sind Großforaminiferen (Nummulites sp. (Typ 3); Discocyclina sp. (Typ 3); Operculina sp.) feststellen. Ihr Auftreten im Bioturbations-Horizont ist offensichtlich auf bioturbate Verlagerung aus dem liegenden Fadengraben Member (Fazies-Typ DM3) zurückzuführen; sehr sporadische Funde der genannten Foraminiferen in (Litho-)Fazies-Typ Bs 2 halte ich nicht zuletzt ob der schlechten Erhaltung ebenfalls für umgelagert.

 

DECAPODA

Krebse bzw. Krebsreste wie einzelne Scheren und Carapax-Fragmente (Harpactoxanthopsis sp. und andere Arten) finden sich häufig, relativ vollständig mit erhaltenen Extremitäten und oft unverdrückt insbesondere in phosphoritischen Konkretionen; bei diesen meist langgezogenen, wulstigen Konkretionen scheint es sich um die Grabgänge mit in-situ-Erhaltung der verursachenden Krebse zu handeln. Ihre Erhaltung unterscheidet sich auffällig zu der im unterlagernden Fadengraben Member: Carapax und Extremitäten sind stets schwarz gefärbt (phosphoritisch imprägniert).

 

GASTROPODA

Die allgemein recht häufig auftretenden und nur schlecht zu erkennenden Gastropoden sind allesamt als meist verdrückte Steinkerne mit noch teilweise anhaftenden, kreidigen Schalenresten erhalten. Mit Abstand die häufigste Gastropode ist hier Athleta sp. neben einer Vielzahl anderer Arten (hier nicht näher bestimmt).

 

BIVALVIA

Horizontweise angereichert findet sich Lentipecten corneus (SOW.) in oft doppelklappiger Erhaltung. Diese bioturbat gestörten Schalenpflaster könnte man fast als monospezifisch bezeichnen; sie sind wohl in ihrem ursprünglichen Lebensraum erhalten. Häufig, wenn auch nicht vergleichbar wie im Fadengraben Member, findet sich die kleinwüchsige Pycnodonte sp.; daneben finden sich unbestimmte Plicatulidae und auch Semimodiolus cf. flabella tritt noch basal im Fazies-Typ Bs2 auf. Lagenweise sind - besonders basal im Fazies-Typ Bs2 - auch Spondyliden nestartig angereichert.

 

CEPHALOPODA

An Nautiliden ist nur von einem Einzelfund eines vollständigen Gehäuses von Aturia sp. (Schalenerhaltung, schwarz gefärbt: phosporitisch imprägniert) zu berichten.

 

VERTEBRATA

An Vertebraten-Resten beschreibt M. BÖHME (in DARGA et. Al. 1999: 106) Reste einer carettochelyiden Weichschildkröte der Gattung Allaeochelys. Relativ häufig zu finden sind einzelne Zähne und Wirbel von Haien (Carcharocles auriculatus (BLAINV.), Hexanchus sp., Odontaspis sp. und weitere Gattungen). Ausnahme bildet ein im Museum Siegsdorf ausgestelltes, zusammenhängendes Stück der Wirbelsäule eines unbestimmten Haies(?). Die Wirbeltierreste sind stets schwärzlich verfärbt, also ebenso wie die Krebse und Mollusken

phosphoritisch imprägniert.

 

FLORA

An Pflanzenresten finden sich neben Kohleschmitzen nicht selten verdrückte und völlig gagatisierte Holzreste. Sie sind nach freundlicher, mündlicher Mitteilung durch Herrn Dr. GREGOR ob der schlechten Erhaltung nicht näher zu bestimmen. Als Besonderheit ist in der Braunen Schicht auch vereinzelt Bernstein überliefert; bekannt sind Körner bis "Klumpen" mit mehreren Zentimetern Durchmesser.

 

Gesamtfaunenliste

Zusammenfassend ergibt sich folgende Liste der bisher aus dem Rohrdorf Member bekannten Arten und Formen:

 

GROSSFORAMINIFEREN

Nummulites sp. (Typ 3) (umgelagert!)

Discocyclina sp. (Typ 3) (umgelagert!)

Operculina sp. (Typ 1) (umgelagert!)

 

DECAPODA

Harpactoxanthopsis quadrilobatus DESMAREST

Div. sp. indet.

 

GASTROPODA

Athleta sp.

Div. sp. indet.

 

BIVALVIA

Pecten sp.

Spondylidae div. sp. indet.

Lentipecten corneus (SOW.)

Div. sp. indet.

 

CEPHALOPODA

Aturia sp.

 

VERTEBRATA

Allaeochelys sp.

Carcharocles auriculatus (BLAINVILLE)

Hexanchus sp.

Odontaspis sp.

Div. sp. indet.

 

FLORA

Holzreste, gagatisiert (unbestimmbar)

Bernstein

 

Sedimentationsraum

Am Beginn der Sedimentation der Braunen Schicht steht ein relativ plötzlicher Wechsel der Sediment-bestimmenden Faktoren (völlig veränderte Lithologie mit scharfer Grenze zwischen Fadengraben Member und Rohrdorf Member, diese ist nur bioturbat aufgelöst und somit schlecht zu erkennen). Dies führe ich, da dies in allen Aufschlüssen mit Kontakt Fadengraben Mb - Rohrdorf Mb stets festzustellen ist bzw. war, auf großräumliche Ereignisse zurück. Womöglich könnte es auf das Wegfallen (Abtauchen) der Intrahelvetischen Schwelle zurückzuführen sein, mit Eintrag von Eisenlösungen und folgender Brauneisenbildung (autigene Brauneisenkörner; Phosphorit!).

Auch nehme ich in diesem Zusammenhang eine Veränderung der Meeresströmungen (beginnendes Up-welling) an, worauf ich insbesondere die algenreiche Fazies des stratigraphisch folgenden Spirka Member beziehe.

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Der Fadengraben Member ("Discocyclinenmergel")

 

Benennung & Typuslokalität

Benannt nach dem Aufschluss dieser Schicht im „Fadengraben“ westlich des Zementsteinbruches Rohrdorf in Oberbayern (= Typuslokalität).

 

Bemerkungen

HAGN (1954: 44) erwähnt grüngraue Mergel im Hangenden der Nummulitenbrekzien in der Region um Neubeuern. Weiter schreibt er: Die grünlichgrauen Foraminiferen Mergel im Hangenden der Adelholzener Assilinenkalke darf man der glaukonitischen Fossilschicht gleichstellen, die Schlosser am Kressenberg als Emanuelflöz-Nebengestein ausgeschieden hat (ibid: 69). Die von Ihm an dieser Stelle beschriebene Lithologie und Fauna sowie die Stellung im Profil entspricht gut den vom Verfasser beobachteten Verhältnissen im Fadengraben Member. Auch die hier gemachte Korrelation mit dem Südhelvetikum kann - von Makrofauna und Lithologie her – bestätigt werden. Betont werden muss hierbei jedoch, dass die typische Fossilschicht nur eine von mehreren Fazies-Typen des südhelvetischen Nebengesteins darstellt.

 

Alter

Der Fadengraben Member entspricht etwa dem Obersten Ober-Lutetian (siehe z.B. HAGN et al 1992).

 

Vorkommen & Mächtigkeit

Der Fadengraben Member konnte im Typusprofil von Bad Adelholzen (ca. 4 Meter) sowie südlich davon in den Schuppen des Höllgrabens (z.B. Schneckengraben, ca. 3 Meter), im Wehrprofil („Schwimmbadprofil“) von Siegsdorf an der Weißen Traun (ca. 2 Meter) sowie auf dem Betriebsgelände des Rohrdorfer Zementwerks (Profil Tetra-Secula-Halle, ca. 5 Meter; Nummulitenköpfl, 2 bis 3 Meter) beobachtet werden.

Im Fadengraben (Typuslokalität) ist der Fadengraben Mb mit ca. 3 bis 4 Metern Mächtigkeit aufgeschlossen.

 

Lithologie & Sedimentologie

Beim Fadengraben Member handelt es sich um einen frisch grünlich-grauen, meist bräunlich-rostig verwitternden Biogen- und Bioklasten-reichen Mergel. Die Intensität der Farbe variiert je nach dem relativen Glaukonitgehalt. Dieser sinkt vom Liegenden (Schalenfazies) zum Hangenden (Mergelfazies) hin zugunsten einer Zunahme des Mergel-Anteils.

An abiogenen klastischen Komponenten finden sich neben den erwähnten, als authochthone Bildung anzusehenden Glaukonitkörnern nur vereinzelt sehr gut gerundete, kleine Quarzkörnchen.

An biogenen Komponenten stehen die Großforaminiferen im Vordergrund, an erster Stelle die kleinwüchsigen Gehäuse von Discocyclina sp. (hier D. sp. Typ 3). Insbesondere in den Fazies-Typen Dm2 und Dm3 sowie im Hangenden von Dm1 und kleinwüchsige, aufgeblasen-knopfförmige Nummuliten (hier N. sp. Typ 3). Im liegenden Fazies-Typ Dm1 sind Assilinen (hier A. sp. Typ 1 und Typ 3) noch sehr häufig und übersteigen anteilsmäßig v.a. im Liegenden den Gehalt an Discocyclinen. In Faziestyp Dm 3 kommt noch Operculina (hier O. sp. Typ1) hinzu. Daneben findet sich eine reiche Makro- und Mikrofauna (näheres zur Fossilführung siehe unten). An Bioklasten, die in lateral auskeilenden Horizonten angereichert sind (flache Rinnenfüllungen?) stehen Fragmente von Großforaminiferen, Mollusken und Echinodermen, meist wenig abgerollt, im Vordergrund.

Eine Schichtung ist horizontweise gut ausgebildet mit mehr oder weniger schichtparalleler Einlagerung der Biogene; meist ist sie jedoch bioturbat gestört (bioturbates Gefüge), insbesondere in den Fazies-Typen Dm2 und Dm3. Hier können auch einzelne, röhrenförmige, gebogene Grabgänge von mehreren Dezimetern Länge und bis zu 3 Zentimetern Durchmesser beobachtet werden (v. A. in Fazies-Typ Dm2).

 

Liegende Grenze

Der liegende Schneckengraben Member geht in einer wenigen Dezimeter mächtigen Übergangsschicht in den Fadengraben Member über; hierbei nimmt der Anteil der mergeligen Matrix zu, der Glaukonitgehalt nimmt tendenziell unter Zunahme der Korngröße ab.

 

Hangende Grenze

Der hangende Übergang zum stratigraphisch folgenden Rohrdorf Member (Braune Schicht) erfolgt innerhalb einer etwa 20 bis 30 Zentimeter mächtigen Übergangsschicht, die ob ihrer Auffälligkeit hier als eigener Fazies-Typ ausgeschieden und der Braunen Schicht (Fazies-Typ Bs1) zugeordnet wird.

 

Fazies-Typen

Anhand der Verteilung der Großforaminiferen-Fauna wird der Fadengraben Member hier in drei Fazies-Typen weiter untergliedern: Vom Liegenden ins Hangende in den Fazies -Typ Dm1 (Schalenfazies), den Fazies -Typ Dm 2 (Mittlere Fazies) und den Fazies -Typ Dm3 (Mergelfazies):

 

Fazies-Typ Dm1 – Assoziation: Nummulites sp. (Typ 3) + Assilina sp. (Typ 3) + Assilina sp. (Typ 1) + Discocyclina sp. (Typ 3)

Lithologie: Hoher Glaukonitgehalt, meist bräunlich-dkl.-grüne Gesteinsfarbe.

 

Fazies-Typ Dm2 – Assoziation: Nummulites sp. (Typ 3) + Discocyclina sp. (Typ 3) + Actinocyclina sp. (Typ 1)

Lithologie: Abnehmender Glaukonitgehalt.

 

Fazies-Typ Dm3 – Assoziation: Nummulites sp. (Typ 3) + Discocyclina sp. (Typ 3) + Operculina sp. (Typ 1) +

Actinocyclina sp. (Typ 1)

Lithologie: Wenig Glaukonit; dkl.- bis hell-graue Gesteinsfarbe, hoher Mergelanteil.

 

Lithologisch ist im Profil des Fadengraben Members also eine Abnahme des Glaukonitgehaltes und eine relative Zunahme der mergeligen Matrix zum Hangenden hin zu beobachten. Die Dominanz der Großforaminiferen über die restliche Fauna und ihr relativer Anteil am Gestein nimmt zum Hangenden hin stark ab.

 

Fossilführung

 

GROSSFORAMINIFEREN

Im Fadengraben Member konnten Formen der Gattungen Discocyclina, Nummulites, Assilina und Operculina festgestellt werden. Im Liegenden und auch mittleren Bereichen (Fazies-Typen Dm1 und Dm2) des Fadengraben Members wird die Gesamtfauna zahlenmäßig dominiert durch Discocyclina sp. (Typ 3), die hier in Massen auftritt. In der weiteren Entwicklung tritt diese Art mehr und mehr in den Hintergrund (Fazies-Typ Dm3, Mergelfazies). Der kleinwüchsige Nummulites sp. (Typ 3) ist im gesamten Profilbereich des Fadengraben Members häufig anzutreffen. Assilina sp. (Typ 3), kommt noch in den unteren Partien des Discycyclinenmergels vor (Liegendes des Fazies-Typen Dm1). Im hangenden Bereich (Mergelfazies = Fazies-Typ Dm3) tritt die kleinwüchsige Operculina sp. (Typ 1) hinzu.

 

FORAMINIFERA

Der Fadengraben Member beherbergt im Hangenden (insbesondere Fazies-Typ Dm3) eine relativ reiche und gut erhaltene Kleinforaminiferenfauna (siehe auch HAGN 1954: 44 bei seiner Beschreibung der grüngrauen Mergel im Hangenden der Nummulitenbrekzien). Insbesondere im Bereich der „Mergelfazies“, nehmen planktische Formen zahlenmäßig immer mehr zu. Zu nennen sind z.B. die Gattungen Nodosaria, Cibicides und Globigerina.

 

BRYOZOA

Der Fadengraben Member beherbergt eine formenreiche Bryozoen-Fauna. Neben inkrustierenden Kolonien auf biogenen Hartgründen (Bivalvia, Echinodermata) sind bäumchenförmig-verzweigte, knollig-kugelige und suppentellerförmige Wuchsformen zu verzeichnen.

 

BRACHIOPODA

An meist kleinwüchsigen Brachiopoden wurden Terebratulina eudichotoma GÜMBEL (siehe bereits HAGN 1954: 43) und Cistella sp. festgestellt (wahrscheinlich jeweils mehrere Arten). Sie treten gehäuft ab der mittleren Fazies (Fazies-Typ Dm2) und besonders zahlreich in der hangenden Mergelfazies (Fazies-Typ Dm3) auf.

 

ANNELIDA

Neben den durchgehend vorkommenden sessilen Serpeln auf biogenen Hartgründen zieht sich Rotularia spirulae (LAM.) vom Höllgraben Member bis hinein in den Fadengraben Member. Sie ist in den basalen Partien (Schalenfazies; Fazies-Typ Dm1) noch relativ häufig; ab dem Fazies-Typ Dm2 wurde sie nicht mehr beobachtet.

 

OSTRACODA

Insbesondere in den Fazies-Typen Dm2 und Dm3 fiel beim Schlämmen eine wohlerhaltene, im ersten Überblick wohl über ein Dutzend Arten zählende Ostracoden-Fauna auf.

 

DECAPODA

Krebs-Carapaxe in meist vollständiger Erhaltung (demnach meist keine Exuvien) sind insbesondere im basalen Fadengraben Member (Fazies-Typen Dm1 und Dm2) häufig, treten jedoch vereinzelt auch im Hangenden (Fazies-Typ Dm3) auf. Neben mehreren, unbestimmten Arten und einem Panzerrest der Schwimmkrabbe Ranina scheint insbesondere Harpactoxanthopsis quadrilobatus DESMAREST darunter allgemein am häufigsten zu sein.

 

ECHINODERMATA

An Seeigel-Arten ist neben seltenen, unbestimmten Formen vor Allem der auffällige und im Fazies-Typ Dm2 häufige Conoclypus sp. zu nennen. Auch Stacheln von "Cidaris" sp. sind im Schlämmrückstand häufig anzutreffen, selten dagegen einzelne Crinoidenstiel-Glieder der Gattungen Isocrinus und Bourgueticrinus.

 

SCAPHOPODA

Scaphopoden konnten nur mit einem Einzelfund von Dentalium(?) sp. nachgewiesen werden.

 

GASTROPODA

Bei den festgestellten Gastropoden handelt es sich mit Ausnahme der kalzitschaligen Pleurotomariacf. puncticulosa GÜMBEL um Steinkerne bzw. Prägesteinkerne, die stets tektonisch stark deformiert und schlecht erhalten sind. Ihr Vorkommen konzentriert sich vor Allem auf den Übergang von Fazies-Typ Dm1 zu Dm2 und im gesamten Bereich des Fazies-Typs Dm2. Am häufigsten sind die erwähnte P. cf. puncticulosa GÜMB., Conus cf. helveticus MAYER, Calyptraea cf. aperta LAM.und Cypraeen (Cypraea sp. und Gisortia cf. gigantea (zu MÜNSTER) in mehreren Exemplaren). Weitere in der Faunenliste genannte Gattungen sind jeweils durch Einzelfunde nachgewiesen.

 

BIVALVIA

Im Fadengraben Member ist eine reiche Muschelfauna mit vielen Arten festzustellen, insbesondere in der Mittleren Fazies (Dm2); die Zahl der vorkommenden Arten scheint zum Hangenden hin abzunehmen. Mit die häufigsten Formen sind neben mehreren, teilweise nestartig zusammengewachsenen Spondyliden-Arten die Pectiniden (mit Lentipecten cf. corneus (SOW.), Chlamys cf. scutulatus (SCHAFHÄUTL), Chlamys cf. paueri FRAUSCHER, Chlamys cf. solea (DESH.)). Sehr häufig im gesamten Fadengraben Member sind auch die Steinkerne (oft auch doppelklappig) unbestimmter Laevicardiinae. Daneben sind noch einige Plicatuliden-Arten sowie Funde von Crassatella sp. und Semimodiolus cf. flabella (SCHAFHÄUTL) nicht allzu selten. Auffallend ist auch eine kleine Form der Gattung Pycnodonte, die im gesamten Fadengraben Member sehr häufig ist und auch noch in der hangend folgenden Braunen Schicht häufig auftritt. An sporadisch auftretenden gagatisierten Holzresten sind stets Teredo-Spuren festzustellen.

 

CEPHALOPODA

Aus dem Profil von Bad Adelholzen sind mehrere Nautilidenfunde bekannt. Auch in Rohrdorf (Profil Tetra-Secula-Halle; Nummulitenköpfl) konnte die Gattung Aturia in mehreren Exemplaren nachgewiesen werden. Sie liegen durchwegs in Schalenerhaltung vor und sind überwiegend schon primär als Fragmente eingebettet, selten auch vollständig. Es wurden auch Fragmente einer wahrscheinlich zweiten, größeren Art geborgen (nicht näher bestimmt).

 

VERTEBRATA

Zähne, Wirbel und andere meist inartikulierte Knochenreste, überwiegend von Haien, sind im Fadengraben Member häufig zu finden, darunter auch sehr kleine Formen. Sie wurden außer dem auffallenden Hexanchus sp. hier nicht weiter bestimmt.

 

FLORA

Sporadisch sind im gesamten Fadengraben Member gagatisierte Holzreste zu finden, die sich durch meist starken Teredo-Befall als Treibhölzer ausweisen. Ein Fund aus dem Fazies-Typ Dm1 des Aufschlusses Tetra-Secula-Halle (Rohrdorf) wurde freundlicherweise durch Dr. H.-J. GREGOR untersucht und - mit Vorbehalt - zu den Gymnospermae gestellt; ob der leider sehr schlechten Erhaltung war eine sichere Aussage nicht mehr möglich. Als Einzelfund (gleicher Aufschluß; Fazies-Typ Dm2) ist das Blatt eines Lorbeergewächses (sensu lato) zu nennen: Es ist glattrandig, mit kaum sichtbarer Nervatur und stark gepreßten Kutikeln; durch die schlechte Erhaltung ist es leider nicht näher bestimmbar (siehe HEYNG & GREGOR 2007).

 

Faunenliste

Zusammenfassend ergibt sich folgende Liste der bisher aus dem Fadengraben Member bekannten Arten und Formen:

 

GROSSFORAMINIFEREN

Discocyclina sp. (Typ 1)

Nummulites sp. (Typ 3)

Assilina sp. (Typ 3)

Operculina sp. (Typ 1)

 

FORAMINIFERA

Globigerina sp.

Div. sp. indet.

 

BRYOZOA

Div. sp. indet.

 

BRACHIOPODA

Terebratulina eudichotoma GÜMBEL

Cistella sp.

 

ANNELIDA

Rotularia spirulae (LAM.)

Serpula sp.

 

OSTRACODA

Div. sp. indet.

 

DECAPODA

Harpactoxanthopsis qoadrilobatus DESMAREST

Ranina sp.

Div. sp. indet.

 

ECHINODERMATA

Conoclypus sp.

Cidaris sp. (Stacheln)

Isocrinus sp.

Bourgueticrinus sp.

Div. sp. indet.

 

SCAPHOPODA

Dentalium(?) sp.

 

GASTROPODA

Pleurotomaria cf. puncticulosa GÜMBEL

Calyptraea cf. aperta LAM.

Cypraea sp.

Gisortia cf. gigantea (zu MÜNSTER)

Ficus sp.

Galeodea sp.

Athleta sp.

Conus cf. helveticus MAYER

Siliquaria sp.

 

BIVALVIA

Semimodiolus cf. flabella (SCHAFHÄUTL)

Pycnodonte sp.

Plicatulidae gen. et. sp. indet.

Lentipecten cf. corneus (SOW.)

Chlamys cf. scutulatus (SCHAFHÄUTL)

Chlamys cf. paueri FRAUSCHER

Chlamys cf. solea (DESH.)

Spondylidae div. sp. indet.

Crassatella sp.

Laevicardiinae gen. et. sp. indet.

Teredo sp. (in gagatisiertem Holz)

 

CEPHALOPODA

Aturia sp.

Nautiloidea gen. et sp. indet.

 

VERTEBRATA

Hexanchus sp.

Div. sp. indet.

 

FLORA

Holz, gagatisiert; höchstwahrscheinlich Gymnospermae

Lauroider Blattrest (nicht näher bestimmbar)

 

Sedimentationsraum

Flachwasserfazies mit liegend mittlerer bis hangend mäßiger Wasserenergie und guter Durchlüftung. Die Wassertiefe nimmt stetig zum Hangenden hin zu (Zunahme des Mergelanteils; Veränderungen in der Fauna, insbesondere der Großforaminiferen-Fauna). Der Artenreichtum und die Assoziation der Arten deuten auf eine produktive Fazies mit hoher Raumstruktur, wie sie heute ähnlich in Lebensräumen mit Seegraswiesen beobachtet werden kann. Ich nehme daher ausgedehnte Seegraswiesenpolster, unterbrochen durch flache Rinnen mit erhöhter Wasserenergie (verstärkte Fragmentation, höhere Bioklastenführung) im Sedimentationsraum des Fadengraben Members, insbesondere im Fazies-Typ Dm 2, an.

Die reiche Fauna sowie auch die Lithologie erinnern an die typische Fossilschicht-Fazies des Nebengesteins des Südhelvetikums, mit der auch schon HAGN (1954: 44) den Fadengraben Member korrelierte.

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Der Schneckengraben Member ("Glaukonitsandstein")

 

Benennung

Benannt nach dem Aufschluss dieses Members im „Schneckengraben“ am Ramberg unweit südlich des Typusprofils auf dem Betriebsgeländes der Adelholzener Alpenquellen GmbH in Bad Adelholzen östlich von Bergen in Oberbayern.

 

Bemerkungen

Der Schneckengraben Member ist durch seine intensiv dunkelgrüne Farbe und seine Härte ein leicht wieder zu erkennendes Gestein, oft - ähnlich wie kalkreiche, verwitterungsresistente Partien des Höllgraben Members - aus der Geländemorphologie herauspräpariert. Er ist vor Allem gekennzeichnet durch das Auftreten einer aufgeblasen-knopfförmigen Form der Gattung Nummulites (hier N. sp. (Typ 2), die ausschließlich in diesem Horizont der Adelholzen Formation auftritt.

 

Alter

Der Schneckengraben Member entspricht etwa dem Oberen Lutetian (siehe z.B. HAGN et al 1992).

 

Vorkommen & Mächtigkeit

Der Schneckengraben Member fand sich im zusammenhängenden, stratigraphischen Verband im Typusprofil von Adelholzen (Mächtigkeit ca. 0,70 Meter) sowie in Aufschlüssen der Schuppenzone des Höllgrabens (z.B. im Schneckengraben (= Typlokalität dieses Members), ca. 1 Meter), und auch im Profil von Rohrdorf (ca. 1 Meter); desweiteren auch am Nummulitenköpfl (Zementsteinbruch Rohrdorf) eingeschuppt (Mächtigkeit mindestens 0,50 Meter).

 

Lithologie & Sedimentologie

Der Schneckengraben Member ist ein sehr homogen und massig entwickelter, zäher, glaukonit-reicher, kalkiger Sandmergel mit vor Allem basal korngestütztem Gefüge. Die Matrix besteht aus einem grauen Kalkmergel mit wechselndem, aber stets relativ hohem Kalkgehalt; der Anteil nimmt zum Hangenden hin zu (zunehmend Matrix-gestütztes Gefüge). Die sandige Komponente besteht ausschließlich aus Glaukonit, die hier als autigene Bildung angesehen wird. Er ist relativ gleichkörnig entwickelt, gut sortiert, die Körner besitzen Durchmesser von durchschnittlich etwa 1 Millimeter. An Biogenen sind Gehäuse großwüchsiger Assilinen (hier Assilina sp. (Typ 2) und kleinwüchsig-aufgeblasener Nummuliten (hier Nummulites sp. (Typ 2)) zu beobachten. Der restliche Fossilgehalt (siehe unten) tritt dahinter zurück.

Die Komponenten sind meist mehr oder weniger schichtparallel eingelagert; nur partieweise ist eine Durchwühlung (bioturbates Gefüge) festzustellen.

 

Liegende Grenze

Der Schneckengraben Member entwickelt sich fließend aus dem Höllgraben Mb unter relativ rascher Zunahme des Glaukonitgehaltes; die Matrix wird mergeliger. Die Nummulitenführung (auch Assilina) nimmt relativ plötzlich ab.

 

Hangende Grenze

Der Schneckengraben Member geht in einer wenigen Dezimeter mächtigen Übergangsschicht in den stratigraphisch folgenden Fadengraben Member („Discocyclinenmergel“) über; hierbei nimmt der Anteil der mergeligen Matrix zu, der Glaukonitgehalt nimmt tendenziell unter Zunahme der Korngröße ab.

 

Fazies-Typen

Charakterisiert durch die enthaltene Großforaminiferen-Fauna umfasst der Schneckengraben Member nur einen Fazies-Typ:

 

Fazies-Typ Gs1 - Assoziation: Nummulites sp. (Typ 2) + Assilina sp. (Typ 2) + Assilina sp. (Typ 3)

Lithologie: Korn-gestütztes Gefüge; kalkig-mergelige Matrix; massig entwickelt.

 

Fossilführung

 

GROSSFORAMINIFEREN

An Großforaminiferen findet sich vorwiegend Assilina sp. (Typ 2 und Typ 3) und eine ausschließlich im Schneckengraben Member auftretende, aufgeblasen-linsenförmige Form von Nummulites (hier N. sp. (Typ 2)).

 

ANNELIDA

Wie im Ramberg Member und Höllgraben Member ist Rotularia spirulae (LAM.) insbesondere im Hangenden des Schneckengraben Members häufig, ebenso Serpeln (Serpula div. sp.), aufgewachsen auf Großforaminiferen- und Molluskenschalen.

 

ECHINODERMATA

Neben seltenen, unbestimmten Seeigelresten und "Cidaris"- Stacheln finden sich selten meist vollständige Coronen von Conoclypus conoideus LESKE.

 

BIVALVIA

Relativ häufig finden sich im Schneckengraben Member Spondyliden (unbestimmt) und unbestimmbare Muschelsteinkerne (Div. sp. indet.). Daneben kommt auch noch selten Pycnodonte gigantica (SOL. in BRAND.) vor, oft angebohrt durch Bohrmuscheln (Lithophaga sp.). In hangenden Bereichen tritt eine weitere, kleinwüchsige Form dieser Gattung (hier Pycnodonte sp.) hinzu. Schälchen aus der Gruppe der Plicatulidae (Plicatulidae gen. et sp. indet.) sind im gesamten Schneckengraben Member häufig.

 

Faunenliste

Zusammenfassend ergibt sich folgende Liste der bisher aus dem Schneckengraben Member bekannten Arten und Formen:

 

GROSSFORAMINIFEREN

Nummulites sp. (Typ 2)

Assilina sp. (Typ 2)

Assilina sp. (Typ 3)

 

ANNELIDA

Rotularia spirulae (LAM.)

Serpula sp.

 

ECHINODERMATA

Conoclypus conoideus LESKE

"Cidaris" sp. (Stacheln)

Div. sp. indet.

 

BIVALVIA

Lithophaga sp.

Pycnodonte gigantica (SOLANDER in BRANDER)

Pycnodonte sp.

Plicatulidae gen. et sp. indet

Spondylidae gen et sp. indet.

Div. sp. indet.

 

Sedimentationsraum

Hochenergetische Flachwasser-Fazies mit authigener Glaukonit-Bildung; macht den Eindruck einer schnellen Sedimentation (kurzer Sedimentationszeitraum). Die Fazies des Schneckengraben Members unterscheidet sich deutlich von der eher abgeschlossenen, lagunären Fazies des Höllgraben Members. Dies kann auf eine relativ sprunghafte Vertiefung (Absenkung des Schelfes), bzw. wahrscheinlich auch einer weitgehenden Öffnung des Sedimentationsraumes, zurückzuführen sein. Diese Entwicklung setzt sich im stratigraphisch folgenden Fadengraben Member fort.

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Der Höllgraben Member ("Nummulitenkalk")

 

Benennung

Benannt nach den Aufschlüssen dieser Schicht im „Höllgraben“, einem Tal-Einschnitt südlich des Betriebsgeländes der Adelholzener Alpenquellen GmbH in Bad Adelholzen östlich Bergen in Oberbayern.

 

Alter

Der Höllgraben Member wurde bisher mit dem Ramberg Member, dem Schneckengraben Member und den liegenden Partien des Fadengraben Members (siehe dazu z.B. GANSS 1977: 52) als die typischen Mittleren Adelholzener Schichten zusammengefasst. Somit entspricht der Höllgraben Member etwa dem Oberen Lutetian (z.B. HAGN et al 1992).

 

Vorkommen & Mächtigkeit

Der Höllgraben Member ist im Typusprofil von Bad Adelhozen (ca. 4,50 Meter) und im gesamten Höllgraben (West und Ost) mit Mächtigkeiten bis zu 6 Metern aufgeschlossen. Auch im Traun-Profil (ca. 3 bis 4 Meter) und im Gerhartsreiter Graben (etwa 6 Meter mächtig) ist er anstehend sowie auch im Profil Secula-Tetra-Halle im Zementbruch Rohrdorf (ca. 5 Meter).

 

Lithologie & Sedimentologie

Beim Höllgraben Member handelt es sich zum Einen um einen mehr oder weniger kalkigen, Bioklasten-reichen, in wechselndem Grade ausgewaschenen Mergel-Sand bis Sandmergel. Zum Anderen entwickelt sich örtlich aus diesem Gestein unter steigendem Kalkgehalt ein harter, splittriger, Bioklasten-ärmerer Kalkmergel bis Mergelkalk. Sie sind als Bänke eingeschaltet, die lateral auskeilen. Die sandige Komponente besteht vor Allem aus Bioklasten, untergeordnet Glaukonit-Körnern.

Bei den Biogenen und Bioklasten handelt es sich vorwiegend um Nummuliten-Gehäuse und deren teilweise stark abgerollten Fragmente, die horizontweise in Massen auftreten. Sie sind in wechselndem Grade horizontal eingeregelt bzw. zeigen sie Dachschiefer-artige Lagerung und treten dann gesteinsbildend - mit abgestütztem Gefüge - auf. Schichtweise dominiert auch die Gattung Assilina über Nummulites.

Die weitere Fossilführung ist auffallend arten- und individuenarm (siehe unten).

An abiogenen Komponenten ist ausschließlich Glaukonit zu nennen. Beobachtet wurden Korngrößen bis zu 3 Millimeter Durchmesser, die horizontweise konzentriert bzw. meist auch nach Fraktionen mehr oder weniger sortiert sind.

 

Liegende Grenze

Der Übergang vom liegenden Ramberg Member zum Höllgraben Member vollzieht sich fließend auf wenigen Dezimetern Profilmächtigkeit unter Abnahme des Glaukonitgehaltes. Auch verändert sich die mergelige, graue Matrix hin zu einem helleren Kalkmergel, der Kalkanteil der Matrix steigt.

 

Hangende Grenze

Der stratigraphisch folgende Schneckengraben Member entwickelt sich fließend aus dem Höllgraben Member unter relativ rascher Zunahme des Glaukonitgehaltes; die Matrix wird mergeliger. Die Nummuliten-Führung (auch Assilina) nimmt relativ plötzlich ab.

 

Fazies-Typen

Anhand der Verteilung der Großforaminiferen-Fauna lässt sich der Höllgraben Member - relativ unabhängig von der Lithologie, insbesondere dem Kalkgehalt - nach aktuellen Beobachtungen in 3 Fazies-Typen weiter untergliedern (vom Liegenden ins Hangende):

 

Fazies-Typ Nk1 – Assoziation: Nummulites sp. (Typ 1) + Assilina sp. (Typ 1) + Assilina sp. (Typ 3) + Discocyclina sp. (Typ 1)

Lithologie: Hellgraue Kalkmergel-Matrix, Glaukonit- und Bioklastenreich, meist stark ausgewaschen.

 

Fazies-Typ Nk2 – Assoziation: Nummulites sp. (Typ 1) + Assilina sp. (Typ 3)

Lithologie: Bioklastenreicher; mehr oder weniger stark ausgewaschener Sandmergel mit wechselndem Kalkgehalt.

 

Fazies-Typ Nk3 – Assoziation: Nummulites sp. (Typ 1) + Assilina sp. (Typ 2) + Assilina sp. (Typ 3)

Lithologie: Reicher an Glaukonit, tendenziell weniger ausgewaschen.

 

Fossilführung

 

GROSSFORAMINIFEREN

Beobachtet wurden Nummulites sp. (Typ 1) sowie Assilina sp. (Typ 1, 2 und 3). Die typische, bekannte Fazies des Höllgraben Mb besteht nur aus Gehäusen von Nummulites sp. (Typ 1) und Assilina sp. (Typ 3) mit wenig Begleitfauna. Assilina sp. (Typ 1) und Assilina sp. (Typ 3) treten im gesamten Höllgraben Mb auf und sind horizontweise dominant und gesteinsbildend, während Assilina sp. (Typ 2) erst im hangenden Fazies-Typ Nk3 auftritt.

 

BRYOZOA

Bei den Bryozoen herrschen sessil-inkrustierende Formen vor, meist aufgewachsen auf die als biogene Hartgründe dienenden Nummuliten- und Assilinen-Gehäuse oder Austernschalen. Die Gattungen Escharoides, Cyclicophora und Puellina sind in HAGN et al. (1992) beschrieben und abgebildet. Weniger häufig kommen hier auch ästig ausgebildete Formen vor.

 

SPONGIAE

Die dickschalige Pycnodonte gigantica (SOLANDER in BRANDER) ist oft stark von Bohrschwämmen (Cliona?) befallen.

 

ANNELIDA

Die für die Adelholzen Formation typische Rotularia spirulae (LAM.) ist im Höllgraben Member schichtweise sehr häufig. Auch Serpeln (mehrere Arten, unbestimmt), oft in Gemeinschaft mit Bryozoen auf Nummuliten- und Assilinen-Gehäuse aufgewachsen, sind durchgehend im Profil häufig.

 

ECHINODERMATA

Der bekannte, dickschalige Conoclypus conoideus LESKE findet sich oft in Bruchstücken, selten sind komplette Coronen, die dann meist tektonisch verdrückt sind. Im Schlämmrückstand sind die Stacheln von "Cidaris" sp. schichtweise sehr häufig anzutreffen. An Crinoiden-Resten finden sich nicht selten Stielglieder von Isocrinus cingulatus (MÜNSTER) und Bourgueticrinus sp..

 

BIVALVIA

Im Gestein einzeln eingestreut, meist aber nestartig angereichert finden sich die meist einklappigen Schalen der Riesenauster Pycnodonte gigantica (SOL. in BRAND.). Sie sind oft intensiv angebohrt durch Bohrschwämme (Cliona?), seltener durch Bohrmuscheln (Lithophaga sp.) und teilweise stark bewachsen mit Bryozoen und Serpeln. Einige Exemplare zeigen auch Spuren von Abrollung. Selten ist im Höllgraben Mb. die relativ wenig bestachelte Stachelauster Spondylus muensteri GÜMBEL zu finden.

 

Faunenliste

Zusammenfassend ergibt sich bisher folgende Faunenliste:

 

GROSSFORAMINIFEREN

Nummulites sp. (Typ 1) (beinhaltet N. millecaput BOUBÉ)

Assilina sp. (Typ 1) (beinhaltet A. exponens (SOW.))

Assilina sp. (Typ 2)

Assilina sp. (Typ 3)

 

BRYOZOA

Cyclicophora sp.

Escharoides (Mucronella) loricata KOSCHINSKY

Puellina (Cribrilaria) sp.

Div. sp. indet.

 

SPONGIAE

Cliona(?)sp.

 

ANNELIDA

Rotularia spirulae (LAM.)

Serpula sp.

 

ECHINODERMATA

Conoclypus conoideus (LESKE)

Cidaris sp. (Stacheln)

Isocrinus cingulatus (MÜNSTER)

Bourgueticrinus sp.

 

BIVALVIA

Pycnodonte gigantica (SOLANDER in BRANDER)

Spondylus muensteri GÜMBEL

Lithophaga sp.

 

Sedimentationsraum

Gut durchlichtete Flachwasserfazies (Symbiose der sich optimal entwickelnden Nummuliten und Assilinen mit photoautotrophen Organismen) mit teilweise hoher Wasserenergie (postmortale Zusammenschwemmungen und Sortierung von Großforaminiferen-Gehäusen, Bioklasten-Reichtum, Auswaschung), jedoch wahrscheinlich abgeschlossener Sedimentationsraum, mehr oder weniger lagunäre Fazies mit erhöhtem Kalkgehalt des Wassers.

Die Existenz von Seegraswiesen im Sedimentationsraum des Höllgraben Members, wie es z.B. im Museum Siegsdorf dargestellt ist, hält der Autor für unwahrscheinlich.

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Der Ramberg Member ("Assilinenmergel")

 

Benennung & Typuslokalität

Benannt nach der Typuslokalität dieser Schicht, gelegen am Nordfuß des Ramberges auf dem Betriebsgelände der Adelholzener Alpenquellen GmbH (= Typusprofil der Adelholzen Formation) in Bad Adelholzen in Oberbayern.

 

Alter

Der Ramberg Mb (Fazies-Typ Am2 und zumindest Hangendes von Fazies-Typ Am1, siehe unten) wurde bisher zusammen mit dem hangenden Höllgraben Member als Mittlere Adelholzener Schichten ausgeschieden und ins Obere Mittel-Lutetian (z.B. HAGN et al. 1992) gestellt.

 

Vorkommen & Mächtigkeit

Der Ramberg Mb konnte im zusammenhängenden Verband in Typusprofil von Adelholzen (ca. 4 Meter Mächtigkeit), in mehreren Aufschlüssen in der Schuppenzone des Höllgrabens (Mächtigkeiten hier zwischen etwa 2 und 4 Metern), im Traunprofil von Siegsdorf (ca. 2 Meter) und im Gerhartsreiter Graben (ca. 3 Meter) beobachtet werden. Im Profil von Rohrdorf (Secula-Tetra-Halle) war der Ramberg Mb nicht aufgeschlossen (tektonisch unterdrückt), konnte aber als Schuppe am Nummulitenköpfl mit einer Mächtigkeit von etwa 2 Metern aufgefunden werden.

 

Lithologie & Sedimentologie

Der Ramberg Member ist ein massiger, mürber, Biogen- und Bioklasten-reicher, mergelig gebundener Sandstein. An abiogenen Komponenten findet sich vorwiegend körniger Glaukonit (Korndurchmesser bis 3 Millimeter, durchschnittlich unter 1 Millimeter), der auch als Füllung von Foraminiferen-Gehäusen auftritt. Untergeordnet sind auch Brauneisenkörner (vor Allem im Liegenden von Fazies-Typ Am1, wahrscheinlich umgelagert aus dem Basalen Sandmergel) und selten kleinste, wohl gerundete Quarz-Körner (meist unter 1 Millimeter Durchmesser) festzustellen. Die Matrix des Gesteins ist ein dunkelgrauer Mergel mit wechselndem (Verwitterungserscheinung?), stets jedoch niedrigem Kalkgehalt. An biogenen Komponenten finden sich neben den besonders in Fazies-Typ Am1 massenhaft (gesteinsbildend) auftretenden Assilinen (Assilina sp. (Typ 1), Assilina sp. (Typ 3)) und großwüchsigen Discocyclinen (vor Allem in Fazies-Typ Am2; Discocyclina sp. (Typ 1), Discocyclina sp. (Typ 2)) ein hoher Anteil an Bioklasten: Dabei handelt es sich vorwiegend um größtenteils sehr gut gerundete, abgerollte Bruchstücke von Großforaminiferen (vorwiegend Assilinen), untergeordnet auch von Mollusken (insbesondere Spondyliden und Pectiniden) und Echinodermen. Die Einlagerung der Biogene ist in Fazies-Typ Am2 vorwiegend schichtparallel, insbesondere in Fazies-Typ Am1 bioturbat gestört. Erkennbar wird dies an der Lagerung der Großforaminiferen-Gehäuse, an Glaukonitnestern und an ausgewitterten Grabgängen (die schichtweise massenhaft zu beobachten sind, jedoch nur ausgewittert gut erkennbar sind).

 

Liegende Grenze

Die Entwicklung des Ramberg Member aus dem liegenden Nummulitenköpfl Mb vollzieht sich im Profil fließend auf wenigen Dezimetern Mächtigkeit: Der Gehalt an Brauneisenkörnern und Quarzkörnern tritt quantitativ hinter dem des Glaukonits zurück.

 

Hangende Grenze

Der Übergang zum hangenden Höllgraben Member (Nummulitenkalk) vollzieht sich fließend auf wenigen Dezimetern Profilmächtigkeit unter Abnahme des Glaukonitgehaltes. Auch verändert sich die mergelige, graue Matrix hin zu einem helleren Kalkmergel, der Kalkanteil der Matrix steigt.

 

Fazies-Typen

Anhand der Verteilung der Großforaminiferen-Fauna lässt sich der Ramberg Mb in 2 Fazies-Typen weiter untergliedern (HEYNG 2003), den liegenden Fazies-Typ Am1 und den hangenden Fazies-Typ Am2:

 

Fazies-Typ Am1 – Assoziation: Assilina sp. (Typ 1) + Assilina sp. (Typ 3)

Lithologie: Hoher Glaukonitgehalt; Biogene - vor Allem Großforaminiferen-Gehäuse - stehen quantitativ im Vordergrund.

 

Fazies-Typ Am2 – Assoziation: Assilina sp. (Typ 1) + Assilina sp. (Typ 3) + Discocyclina sp. (Typ 1) + Discocyclina sp. (Typ 2)

Lithologie: Höherer Mergelanteil, schichtparallele Einlagerung der Komponenten.

 

Fossilführung

 

GROSSFORAMINIFEREN

Die artenarme und äußerst individuenreiche Großforaminiferen-Fauna wird dominiert durch Assilinen (Assilina sp. (Typ 1), Assilina sp. (Typ 2) - enthalten wohl Assilina exponens SOWERBY, A- und B-Formen). Hinzu tritt im mergeligen, hangenden Fazies-Typ Am2 die Gattung Discocyclina (Discocyclina sp. (Typ 1), Discocyclina sp. (Typ 2)).

 

BRYOZOA

Bryozoen finden sich in mehreren Arten (unbestimmt), meist inkrustierend auf biogenen Hartgründen (Großforaminiferen-Gehäuse, Molluskenschalen). Im Fazies-Typ Am2 sind vermehrt bäumcheförmig-verzweigte und auch fächerförmige Formen zu beobachten.

 

SPONGIAE

Wie im stratigraphisch folgenden Höllgraben Member (Nummulitenkalk) ist die dickschalige Riesenauster Pycnodonte gigantica (SOLANDER in BRANDER) oft stark von Bohrschwämmen (Cliona sp.?) befallen.

 

ANNELIDA

Insbesondere in Fazies-Typ Am1 findet sich Rotularia spirulae (LAMARCK) sehr häufig. Serpeln unbestimmter Arten sind im gesamten Ramberg Mb sehr häufig, meist aufgewachsen auf Großforaminiferen-Gehäusen und Mollusken-Schalen, oft auch vergesellschaftet mit inkrustierenden Bryozoen.

 

BIVALVIA

Pycnodonte gigantica (SOLANDER in BRANDER) und Spondylus muensteri GÜMBEL treten in Fazies-Typ Am1 sehr häufig und vorwiegen doppelklappig in phantastischer Erhaltung auf. Auch Kammuschel-Arten (Chlamys cf. scutulatus und Chlamys cf. suborbicularis) und Vertreter der Plicatulidae treten häufig auf, schichtweise angereichert vor Allem im Fazies-Typ Am2. Das Auftreten der Bohrmuschel Lithophaga sp. ist, wie im Höllgraben Member, an das Vorkommen von P. gigantica (SOL. in BRAND.) gebunden. Desweiteren findet sich – insbesondere in den hangenden Partien – eine reiche Bivalven-Fauna vorwiegend in Steinkern-Erhaltung (bisher unbestimmt).

 

ECHINODERMATA

Wie im stratigraphisch folgenden Höllgraben Mb findet sich neben anderen, selteneren und unbestimmten Arten relativ häufig - insbesondere in Fazies-Typ Am1- der dickschalige Conoclypus conoideus LESKE, oft in Bruchstücken, seltener sind komplette Coronen.

 

Faunenliste

Zusammenfassend ergibt sich folgende Liste der bisher aus dem Ramberg Member bekannten Arten und Formen:

 

GROSSFORAMINIFEREN

Nummulites sp. (Typ 1)

Assilina sp. (Typ 1)

Assilina sp. (Typ 2)

Discocyclina sp. (Typ 1)

 

BRYOZOA

Div. sp. indet.

 

SPONGIAE

Cliona sp. (?)

 

ANNELIDA

Rotularia spirulae (LAMARCK)

Serpula sp.

 

BIVALVIA

Lithophaga sp.

Pycnodonte gigantica (SOLANDER in BRANDER)

Plicatulidae gen. et sp. indet.

Spondylus muensteri (GÜMBEL)

Chlamys cf. scutulatus (SCHAFHÄUTL)

Chlamys cf. suborbicularis (MÜNSTER)

Div. sp. indet.

 

ECHINODERMATA

Conoclypus conoideus LESKE

Div. sp. indet.

 

Sedimentationsraum

Gut durchlichtete, sauerstoffreiche Flachwasserfazies mit vor Allem im Liegenden noch sehr hoher Wasser­energie. Diese nimmt Hand in Hand mit einer Tiefenzunahme (höherer Mergelanteil, überwiegend schichtparallele Einlagerung der Komponenten im hangenden Fazies-Typ Am2) zum Hangenden hin ab; der Sedimentationsraum entwickelt sich hin zur Lagunen-ähnlichen Fazies des Höllgraben Member.

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Der Nummulitenköpfl Member ("Basaler Sandmergel")

 

Benennung & Typuslokalität

Benannt nach der Typuslokalität dieser Schicht am „Nummulitenköpfl“ (oder „Adelholzener Sattel“) auf dem Gelände des Zement-Steinbruches Rohrdorf in Oberbayern. Die Typuslokalität war auch der einzige bisher bekannte Aufschluss dieses Members; er fiel leider dem fortschreitenden Abbau zum Opfer.

 

Bemerkungen

Der Nummulitenköpfl Mb stellt den stratigraphisch ältesten Horizont der Adelholzen Fm dar. Umgelagerte Fossilien (Belemniten-Rostren und wahrscheinlich auch Foraminiferen aus der Oberen Kreide, Pattenauer- bzw. Gerhartsreiter Schichten) deuten auf seinen transgressiven Charakter hin. Wie in HAGN (z.B. 1992: 35) bereits beschrieben, kann der Verfasser die Gerhartsreiter- bzw. die Pattenauer Schichten als transgressive Basis der Adelholzen Fm betätigen.

 

Alter

Der Nummulitenköpfl Mb entspricht wohl weitgehend den Unteren Adelholzener Schichten in der bisher angewandten Dreigliederung der Adelholzen Formation und fällt somit etwa in das Untere Mittel-Lutetian.

 

Vorkommen & Mächtigkeit

Der Nummulitenköpfl Mb konnte in der Region Rohrdorf-Siegsdorf bisher nur auf dem tektonisch stark gestörten „Nummulitenköpfl“ im Zementsteinbruch Rohrdorf aufgefunden werden. Die hier festgestellte Mächtigkeit betrug etwa 1 bis höchstens 2 Meter, genauere Angaben waren in diesem Bereich nicht möglich (tektonisch stark gestört!). Der Aufschluss wurde durch den fortschreitenden Abbau im Frühjahr 2002 zerstört.

 

Lithologie & Sedimentologie

Lithologie und Sedimentologie des Nummulitenköpfl Mb konnten durch den schnellen Abbau des Aufschlusses nicht im zusammen hängenden Profil sondern nur in geborgenen Handstücken beobachtet werden. Es handelt sich um einen mürben, frisch schwarz- bis graubraunen, verwittert rostbraunen, dicht-gepackten Sandstein mit meist Korn-gestütztem, untergeordnet Matrix-gestütztem Gefüge.

Die Sand-Komponente besteht überwiegend aus Brauneisenkörnern unterschiedlicher Korngrößen (weniger als 1 Millimeter bis über 10 Millimeter). Die Sortierung wechselt horizontweise von gut bis kaum sortiert. Daneben finden sich häufig Quarzkörner (Durchmesser bis über 10 Millimeter), die meist oberflächlich und in Rissen von Brauneisen imprägniert sind und die der Autor - wie auch die Brauneisenkörner - für aus dem Südhelvetikum umgelagert hält. Die Matrix besteht aus einem grau-braunen Mergel bis Tonmergel, vermutlich überwiegend aus aufgearbeiteten Oberkreide-Sedimenten herrührend. Sie findet sich in den Zwickeln zwischen den dicht gepackten Brauneisenkörnern (Korn-gestütztes Gefüge). Basal konnte auch ein Horizont mit Matrix-gestütztem Gefüge beobachtet werden, in dem kaum Brauneisenkörner zu finden waren. Unter den biogenen Komponenten stehen die Großforaminiferen quantitativ im Vordergrund: Zum einen finden sich insbesondere basal umgelagerte, zerbrochene oder abgerollte, meist vererzte Nummuliten, Assilinen und Discocyclinen. Desweiteren wurde schichtweise konzentriert (Zusammenschwemmung) eine autochthone Großforaminiferen-Fauna festgestellt, vorwiegend zusammengesetzt aus Assilina sp. (Typ 1) und Discocyclina sp. (Typ 1). Als weitere Biogene finden sich - wiederum horizontweise angereichert – Mollusken-Gehäuse (Pectiniden, Spondyliden), teilweise stark fragmentiert (Schill-Lagen). Zur weiteren Fossil-Führung siehe unten.

 

Liegende Grenze

Der liegende Kontakt des Nummulitenköpfl Mb zu den Gerhartsreiter- bzw. Pattenauer Schichten war an der Lokalität Nummulitenköpfl nicht aufgeschlossen. Die Schicht war hier auf Stockletten aufgeschoben. Insbesondere die wiederholten Funde von Belemniten-Rostren weisen aber deutlich auf die Pattenauer Schichten als transgressive Basis der Adelholzen Fm in diesem Gebiet.

 

Hangende Grenze

Der hangende Übergang zum folgenden Ramberg Member (Assilinenmergel) vollzieht sich im Profil fließend auf wenigen Dezimetern Mächtigkeit: Der Gehalt an Brauneisenkörnern und Quarzkörnern tritt quantitativ hinter dem des Glaukonits zurück.

 

Fazies-Typen

Anhand der autochthonen Großforaminiferen wird in HEYNG (2003) nur einen Fazies-Typ im Nummulitenköpfl Mb ausgeschieden:

 

Fazies-Typ Ba1 - Assoziation: Assilina sp. (Typ 1) + Discocyclina sp. (Typ 1) (+ Nummulites sp., Assilina sp. und Discocyclina sp., alle umgelagert!)

 

Fossilführung

GROSSFORAMINIFEREN

Zum einen finden sich im Nummulitenköpfl Mb vererzte, oft zerbrochene Discocyclinen-, Nummuliten- und Assilinen-Gehäuse, die nach Ansicht des Verfassers transportiert und aus südlichen Bereichen (Südhelvetikum: Schwarzerz) umgelagert wurden. Sie werden daher hier nicht näher bestimmt und typisiert. Zum anderen finden sich schichtweise angereichert (Zusammenschwemmung) Gehäuse von Assilina sp. (Typ 1) und Discocyclina sp. (Typ 1). Diese werden vom Verfasser als autochthon bis parautochthon angesehen und bilden die charakteristische Assoziation für den Nummulitenköpfl Mb (Ba1).

 

BIVALVIA

Die Mollusken-Fauna ist artenarm, jedoch individuenreich und besteht ausschließlich aus Bivalven: Festgestellt wurden Pectiniden, Spondyliden und Fragmente von Pycnodonte gigantica (SOLANDER in BRANDER). Besonders auffallend sind Horizonte mit Muschelpflastern, die fast´durchwegs entweder aus Schalenbruch oder aus mehr oder weniger kompletten und oft auch doppelklappigen Gehäusen von Spondylus muensteri GÜMBEL bestehen.

 

CEPHALOPODA

Relativ selten finden sich - vorwiegend an der Basis des Nummulitenköpfl Mb – umgelagerte(!) Belemniten-Rostren (bisher ausschließlich Bruchstücke). Sie stammen aus den Pattenauer Schichten, die regional die Transgressionsbasis der Adelholzen Fm. bilden, dort aufgearbeitet und hierher umgelagert wurde.

 

ECHINODERMATA

Selten sind bisher ausschließlich Bruchstücke von Conoclypus conoideus LESKE gefunden worden.

 

FLORA

Horizontweise sind relativ häufig Holzreste festzustellen. Sie sind durchwegs gagatisiert und teilweise pyritisiert, sodass eine Bestimmung nicht mehr möglich ist (freundliche mündliche Mitteilung durch Dr. H.-J. GREGOR).

 

Faunen- & Florenliste

Zusammenfassend ergibt sich folgende Liste der bisher aus dem Nummulitenköpfl Member bekannten Arten und Formen:

 

GROSSFORAMINIFEREN

Assilina sp. (Typ 1)

Discocyclina sp. (Typ 1)

Discocyclina sp. (umgelagert)

Assilina sp. (umgelagert)

Nummulites sp. (umgelagert)

 

ECHINODERMATA

Conoclypus conoideus LESKE

 

BIVALVIA

Pycnodonte gigantica (SOLANDER in BRANDER)

Spondylus muensteri (GÜMBEL)

Chlamys cf. scutulatus (SCHAFHÄUTL)

Chlamys cf. suborbicularis (MÜNSTER)

 

CEPHALOPODA

Belemnella(?) sp. (umgelagert!)

 

FLORA

Holzreste (gagatisiert bzw. pyritisiert; unbestimmbar)

 

Sedimentationsraum

Flachwasser-Fazies mit vor allem basal hochenergetischem Milieu (Fragmentation und Zusammenspülungen der Bivalven-Schalen) mit transgressivem Charakter (umgelagerte Feinsedimente, Kleinforaminiferen und Belemniten-Rostren aus den Pattenauer- bzw. (regional) Gerhartsreiter Schichten sowie klastische Komponenten und Großforaminiferen aus der südhelvetischen Schwarzerz-Fazies). Die insbesondere basal häufigeren Funde von gagatisierten bzw. pyritisierten Hölzern und Kohleschmitzen unterstreichen dies und können auf Land-Nähe hindeuten.

 

Notiz

Lithologie und Fauna (insbesondere der Anteil der Großforaminiferen-Fauna, den der Autor als umgelagert betrachtet) des Nummulitenköpfl Mb. erinnern stark an die Schwarzerz-Fazies des Südhelvetikums (Kressenberg, Haunsberg, etc.). Auch entspricht der Nummulitenköpfl Mb. gut der Beschreibung der für das Salzburger Südhelvetikum von VOGELTANZ (1970) ausgeschiedenen hangenden Fazies-Typen MF-Typ Sc 5 und MF-Typ Sc 6 (VOGELTANZ 1970: 401-402) des Schwarzerzes. Dies bestätigt die bisherigen Ergebnisse, dass die Transgression aus dem südhelvetischen Trog nach Norden während der Schwarzerz-Sedimentation stattgefunden hat.

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Fauna und Flora der Adelholzen Formation

 

Die umfassendste Bearbeitung der Fossilien des Helvetikums erfolgte durch SCHLOSSER (1925) in seiner monographischen Bearbeitung "Die Eocaenfaunen der bayerischen Alpen". Des weiteren finden sich Angaben zur Fauna vereinzelt in der neueren Literatur. Zuletzt beschrieb HEYNG (2003) die Fauna und Flora der Adelholzen Formation horizontiert nach der in gleicher Arbeit erstellten aktuellen Stratigraphie.

Folgende Fauna beschreibt SCHLOSSER (1925: 198 - 201) aus den Adelholzen Formation: Aus der "obersten Stufe" (ibid.: 199) der Adelholzen Formation nennt er nur:

 

BIVALVIA

Scalaria densicostata SCHAFH.

Gryphaea gümbeli MAYER

 

BRACHIOPODA

Terebratulina eudichotoma GÜMBEL

 

Aus den "Mittleren Adelholzener Schichten", die er wohl mit dem Höllgraben Member gleichsetzte, bestimmte SCHLOSSER (1925: 199) selbst an Großforaminiferen:

 

FORAMINIFERA

Orthophragmina discus RÜTIM. = Discocyclina discus RÜTIM.

Orthophragmina sella D´ARCH. = Discocyclina sella (D`ARCH.)

Orthophragmina fortisi D´ARCH.

Orthophragmina patellaris SCHLOTHEIM = Actinocyclina patellaris (SCHLOTHEIM)

Orthophragmina variecostata GMB.

Orthophragmina stellata D´ARCH.

Assilina exponens SOW. - siehe auch "Die Gattung Assilina" (Artikel im Folgenden)

Assilina granulosa D´ARCH.

Assilina mammillata D´ARCH.

Nummulites millecaput BOUBÉ - siehe auch "Die Gattung Nummulites" (Artikel im Folgenden)

Nummulites helveticus KAUFM.

Nummulites laevigatus BRUG.

Operculina granulata LEYM. - siehe auch "Die Gattung Operculina" (Artikel im Folgenden)

 

Des weiteren nennt er folgende Fauna, die hier tabellarisch und weitgehend unkommentiert wiedergegeben wird:

 

ANNELIDA

Serpula spirulae LAM. = Rotularia spirulae (LAM.) - siehe auch "Rotularia spirulae (LAM.)" (Artikel im Folgenden)

Serpula bispirata SCHLOSSER

Serpula nummulitica SCHLOSSER

 

ECHINODERMATA

Cyphosoma blanggianum DESH.?

Echinocyamus alpinus AG.

Conoclypeus conoideus LESKE = Conoclypus conoideus LESKE

 

BRACHIOPODA

Terebratulina eudichotoma GMB.

 

BIVALVIA

Ostrea gigantica SOL. = Pycnodonte gigantica (SOL. In BRANDER)

Ostrea alticostata MAY.

Cyclostreon parvulum GMB.

Spondylus schafhäutli FRAUSCH. (n. REIS)

Spondylus frauscheri SCHLOSSER

Spondylus münsteri GÜMBEL

Spondylus teisenbergensis SCHAFH.

Spondylus bifrons MÜNST.

Pecten tripartitus DESH.

Pecten scutulatus SCHAFH.

Pectunculus alpinus SCHAFH.

 

VERTEBRATA

Oxyrhina sp.

 

Aus der "tiefsten Stufe" der Adelholzener Schichten lag SCHLOSSER selbst kein Material, sondern nur eine Liste von Bestimmungen einer dritten Person vor, die Schlosser selbst anzweifelte und verwarf. Sie wird daher auch an dieser Stelle nicht berücksichtigt.

Aus der Adelholzen Formation des Fundortes "Götzreut" (= Gerhartsreiter Graben östlich Siegsdorf) nennt SCHLOSSER (1925: 200) noch weitere Molluskenarten:

 

BIVALVIA

Pecten suborbicularis MÜNST.

Pecten plebejus DESH.

Cyclostreon internostriatum GÜMBEL

 

Des weiteren revidierte er die Angaben von REIS (1896: 28) und bestätigt weitere Arten:

 

BRACHIOPODA

Terebratula aequivalvis (SCHAFHÄUTL)

 

BIVALVIA

Cardium plumsteadiense SOW.

 

GASTROPODA

Turritella sp.

Conus helveticus MAYER

 

Aus den Adelholzener Schichten der Umgebung von Neubeuern nennt HAGN (1954: 44) folgende Groß­foraminiferen-Arten:

 

FORAMINIFERA

Nummulites complanatus LAM.

Nummulites perforatus (MONTF.)

Assilina exponens (SOW.)

Discocyclina discus (RÜTIM.) - siehe auch "Die Gattungen Discocyclina und Actinocyclina" (Artikel im Folgenden)

Discocyclina sella (D`ARCH.)

 

Die Mikrofauna und -Flora der Spirka Member ("Schwarzschiefer-Fazies" sensu DE KLASZ 1956) wurde zuletzt von HAGN (1981) untersucht. Dieser nennt hier über 50 Foraminiferen-Arten und 24 Nannoplankton-Arten (HAGN et. al. 1981: 67 - 70 bzw. 130-131), die folgend wiedergegeben sind:

 

FORAMINIFERA

Radiolaria gen. et sp. indet.

Clavulinoides szaboi haeringensis

Plectina eocenica

Marginulinopsis infracompressa

Vacinulinopsis asperuliformis

Nodosaria latejugata

Uvigerina chirana

Truncorotalia sp.

Turborotalia sp.

Stilostomella sp.

Planulina sp.

Cibicides sp.

Globigerina cryptomphala GLAESSNER

Globigerina eocaena GÜMBEL

Globigerina hagni GOHRBANDT

Globigerina linaperta FINLAY

Globigerinita pera (TODD)

Acarinina bullbrooki (BOLLI)

Acarinina spinuloinflata (BANDY)

Truncorotaloides rohri BRÖNNIMANN & BERMUDEZ

Pseudohastigerina micra (COLE)

Spiroplectammina (Semivulvulina) dalmatina (DE WITT PUYT)

Tritaxia szaboi (HANTKEN)

Karreriella subglabra (GÜMBEL)

Plectina dalmatina (SCHUBERT)

Tritaxilina pupa (GÜMBEL)

Vaginulinopsis asperuliformis (NUTTALL)

Marginulinopsis infracompresse THALMANN

Nodosaria latejugata GÜMBEL

Bulimina truncana jacksonensiformis HAGN

Uvigerina acutocostata (HAGN)

Uvigerina chirana CUSHMAN & STONE

Stilostomella globulicauda (GÜMBEL)

Gavelinella micra (BERMUDEZ)

Heterolepa n. sp.

Planulina costata (HANTKEN)

Planulina compressa (HANTKEN)

Anomalinoides alazanensis spissiformis (CUSHM. & STAINFORTH)

Ammodiscus sp.

Quinqueloculina sp.

Sigmoilina sp.

Robulus sp.

Dentalina sp.

Nodosaria sp.

Marginulina sp.

Lingulina sp.

Guttulina sp.

Bolivina sp.

Uvigerina sp.

Stilostomella sp.

Eponides sp.

Osangularia sp.

Valvulineria sp.

Nuttallides sp.

Baggina sp.

Asterigerina sp.

Heterolepa sp.

Anomalinoides sp.

Chilostomella sp.

Nonionella sp.

 

NANNOPLANKTON

Blackites tenuis (BRAMLETTE & SULLIVAN)

Chiasmolithus solitus (BRAMLETTE & SULLIVAN)

Coccolithus eopelagicus (BRAMLETTE & RIEDEL)

Coccolithus pelagicus (WALLICH)

Cribrocentrum reticulatum (GARTNER & SMITH)

Cyclococcolithus floridanus (ROTH & HAY)

Cyclococcolithus formosus KAMPTNER

Dictyococcites dictyodus (DEFLANDRE & FERT)

Discoaster barbadiensis TAN SIN HOK

Discoaster saipanensis BRAMLETTE & RIEDEL

Discoaster tani BRAMLETTE & RIEDEL

Discolithina distincta (BRAMLETTE & SULLIVAN)

Discolithina plana (BRAMLETTE & SULLIVAN)

Lanternithus minutus STRADNER

Micrantholithus flos DEFLANDRE

Micrantholithus vesper DEFLANDRE

Reticulofenestra umbilica (LEVIN)

Reticulofenestra sp.

Sphenolithus furcatolithoides LOCKER

Sphenolithus moriformis (BRÖNNIMANN & STRADNER)

Zygolithus dubius DEFLANDRE

Zygolithus bijugatus (DEFLANDRE)

 

Des weiteren finden sich aus derAdelholzen Formation des Höllgrabens (wahrscheinlich Höllgraben Member) in HAGN et al. (1992:140-143) folgende Arten von inkrustierenden Bryozoen angegeben, aufgewachsen auf Nummuliten-Gehäuse:

 

BRYOZOA

Puellina (Cribrilaria) n. sp. ?

Cyclicopora sp.

Escharoides (Mucronella) loricata KOSCHINSKY

 

Im Führer des Mammut-Museums Siegsdorf (DARGA 1998) sind aus den Adelholzen Formation noch abgebildet (ohne Angaben zum Fundhorizont; hier - wenn möglich - rekonstruiert und in Klammern angegeben):

 

BIVALVIA

Teredo sp. (Ramberg Member ?)

 

CRUSTACEA

Harpactoxanthopsis quadrilobatus (DESMAREST) (Rohrdorf Member)

 

VERTEBRATA

Carcharocles sp. (Rohrdorf Member)

 

FLORA

Bernstein (Rohrdorf Member)

 

BÖHME (in DARGA et. al. 1999: 106) beschrieb Reste einer carettochelyiden Weichschildkröte der Gattung Allaeochelys aus der Braunen Schicht des Typusprofils in Bad Adelholzen.

Aktuell wurden in HEYNG (2003) weitere Gattungen und Arten nachgewiesen und horizontiert nach der neuen stratigraphischen Gliederung der Adelholzen Formation beschrieben (siehe hierzu unter den jeweiligen Membern).

Zuletzt wurden ein bemerkenswerter Fund von Carcharocles auriculatus (BLAINVILLE) aus dem Spirka Member mitgeteilt (HEYNG 2007) sowie ein laurophyller Blattrest aus dem Fadengraben Member beschrieben (HEYNG & GREGOR 2007).

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Rotularia spirulae (LAM.)

 

Die Röhrenwurm-Spezies Rotularia spirulae (LAM.) kommt in der Adelholzen Formation vom Ramberg Member bis ins Liegende des Fadengraben Member vor. Am häufigsten und mit den größten Gehäusen finden wir Rotularia im Schneckengraben- und Höllgraben Member. In den stratigraphisch überlagernden Stockletten (Tiefwasser-Sediment) kommt R. spirulae nicht vor, ist aber in den hier eingeschalteten allodaphischen Coarallinaceenschutt-Kalken wiederum häufig festzustellen. Insbesondere hier sind auffällig große und dickwandige Gehäuse die Regel. Ob diese wie der überwiegende Anteil der hier eingelagerten Großforaminiferen aus der Adelholzen Formation oder anderen helvetischen Gesteinen umgelagert worden sind, ist noch zu untersuchen.

Zur Lebensweise von Rotularia sei die Arbeit von SAVAZZI (1995: 73) zitiert, der Gehäuse-Morphologie und Lebensweise der Gattung sehr ausführlich untersucht hat: "Juvenile Formen von Rotularia lebten zunächst an kleine Substratflächen zementiert und entwickelten sich später in der Ontogenie zu sekundären, epifaunalen Liegeformen auf Weichböden mittel- bis hochenergetischer Milieus."

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Die Gattung Nummulites (Foraminifera)

 

Die Gattung Nummulites LAMARCK, 1801 reicht stratigraphisch vom Paläozän bis ins Oligozän, mit einem Maximum der Entwicklung - in Bezug auf Größe (bis zu 12 cm Gehäuse-Durchmesser beobachtet) und Individuenzahl - im Mittleren Eozän.

Anhand unterschiedlicher Ausbildung der Septalleisten werden 3 Formengruppen unterschieden: Bei radiaten Formen verlaufen die Septalleisten einfach, hierher gehören meist ältere Vertreter der Gattung Nummulites bzw. Arten mit langer stratigraphischer Reichweite. Sinuate und reticulate Formen besitzen mäandrisch verbogene bzw. netzartig verwachsene und aufgespaltene Septalleisten und sind hauptsächlich im Mittleren Eozän zu beobachten.

Vertreter der Gattung Nummulites bilden bilateral-symmetrische, planspiral-involute Gehäuse; daher ist die interne Kammerung von außen meist nicht sichtbar. Die Windungshöhe ist gering und nimmt nur allmählich zu; der Windungsquerschnitt ist meist V-förmig, die Windungszahl liegt bei maximal 40. Die Gesamtform der Gehäuse ist bei kleinwüchsigen Vertretern meist linsenförmig-halbkugelig, großwüchsige Formen sind durchwegs mehr oder weniger scheibenförmig. Die Gehäuse-Oberfläche ist glatt, bei reticulaten Formen granuliert.

Nummuliten bewohnten vorwiegend warme, flache Schelfgebiete und lebten wohl in Symbiose mit photoautotrophen Organismen, höchstwahrscheinlich Zooxanthellen ähnlich den Scleractinia.

In der Adelholzen Formation wurden in HEYNG (2003) nach den Kriterien Gehäuse-Form, Struktur der Oberfläche, Durchmesser, Dicke sowie dem Verhältnis Durchmesser zu Dicke folgende 3 Typen von Nummuliten unterschieden und zur weiteren stratigraphischen Untergliederung der einzelnen Member herangezogen:

 

Nummulites sp. (Typ 1)

Dieser Nummuliten-Typ beinhaltet wohl weitgehend den im Höllgraben Member gesteinsbildend auftretenden Nummulites millecaput (BOUBEÉ), umfasst jedoch noch weitere (hier unbestimmte) Arten.

 

Beschreibung

Großwüchsige, flache Gehäuse mit mehr oder weniger glatter Oberfläche.

 

Gehäuseparameter (50 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: 30 mm bis 65 mm, durchschnittlich 45 mm

Gehäuse-Dicke: 3,4 mm bis 5,9 mm, durchschnittlich 4,4 mm

Verhältnis Durchmesser zu Dicke: 10,2 (Durchschnitt)

 

Vorkommen im Profil

Ramberg Member / Fazies-Typ Am2; Höllgraben Member / Fazies-Typen Nk1, Nk2, Nk3 und Nk4.

 

Assoziationen

Fazies-Typ Am2: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 1) -

Discocyclina sp. (Typ 2);

Fazies-Typ Nk1: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 1);

Fazies-Typ Nk2: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Nk3: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 2) - Assilina sp. (Typ 3).

 

 

Nummulites sp. (Typ 2)

 

Beschreibung

Großwüchsige, linsenförmige Gehäuse, dicklich, bauchig aufgeblasen; Oberfläche mehr oder weniger glatt; sind die äußersten Schalenteile abgeplatzt, werden bogig-geschwungene Septal-leisten sichtbar.

 

Gehäuseparameter (50 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: 13 mm bis 24 mm, durchschnittlich 19 mm

Gehäuse-Dicke: 4 mm bis 8 mm, durchschnittlich 5,8 mm

Verhältnis Durchmesser zu Dicke: 3,3 (Durchschnitt)

 

Vorkommen im Profil

Schneckengraben Member / Fazies-Typ Gs1.

 

Assoziationen

Fazies-Typ Gs1: Nummulites sp. (Typ 2) - Assilina sp. (Typ 2) - Assilina sp. (Typ 3).

 

 

Nummulites sp. (Typ 3)

 

Beschreibung

Kleinwüchsige, linsenförmige Gehäuse, bauchig aufgeblasen; Gehäuseoberfläche mehr oder weniger glatt; teilweise mäandrisch verbogene und verzweigte Septalleisten sichtbar.

 

Gehäuseparameter (50 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: 6,5 mm bis 1,5 mm, durchschnittlich 3,29 mm

Gehäuse-Dicke: 2,7 mm bis 0,9 mm, durchschnittlich 1,3 mm

Verhältnis Durchmesser zu Dicke: 2,34 (Durchschnitt)

 

Vorkommen im Profil

Fadengraben Member / Fazies-Typen Dm1, Dm2, Dm3; Rohrdorf Member / Fazies-Typ Bs1 (hier umgelagert!).

 

Assoziationen

Fazies-Typ Dm1: Nummulites sp. (Typ 3) - Assilina sp. (Typ 3) - Assilina sp. (Typ 1) - Discocyclina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Dm2: Nummulites sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 3) - Actinocyclina sp. (Typ 1);

Fazies-Typ Dm3: Nummulites sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 3) - Operculina sp. (Typ 1) - Actinocyclina sp. (Typ 1);

Fazies-Typ Bs1: Nummulites sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 3) - Operculina sp. (Typ 1) (alle umgelagert aus Fazies-Typ Dm3!).

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Die Gattung Nummulites (Artikel 2009 - Archiv geomnia)
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Die Gattungen Discocyclina und Actinocyclina (Foraminifera)

 

Die Familie Discocyclinidae GALLOWAY 1928 ist vom Paläozän bis Eozän weit verbreitet, mit einem Maximum in der Entwicklung im Eozän; hier besitzen sie große biostratigraphische Bedeutung.

Vertreter der Discocyclinidae bilden meist flache, scheibenförmige, oft durchscheinende (hyaline) Gehäuse mit Größen bis zu 50 Millimetern, sind jedoch allgemein meist kleinwüchsig. Eine in vielen Ringen angeordnete mediane Kammerlage (Kammern rechteckig bzw. schwach hexagonal, mit kleinen Seitenkämmerchen) wird beidseitig von Lateralkammerlagen umgeben, die von Pfeilern durchsetzt sind. Diese Pfeiler enden in der Gehäuseoberfläche, woraus eine meist warzige oder gekörnelte Oberflächenstruktur resultiert. Insbesondere die Gattung Actinocyclina zeigt zusätzlich auch ausgeprägte, radiale Rippen auf der Gehäuseoberfläche.

Die Discocyclinidae sind v. A. in Gesteinen flacher, tropischer und subtropischer Meeresteile (Schelfgebiete) weit verbreitet.

In der Adelholzen Formation wurden in HEYNG (2003) folgende 3 Typen von Discocyclinen unterschieden und zur weiteren stratigraphischen Untergliederung der einzelnen Member herangezogen:

 

Discocyclina sp. (Typ 1)

 

Beschreibung

Großwüchsige, dünnschalige Gehäuse (am Gehäuserand meist durchscheinend), Oberfläche glatt bis feinst gekörnelt, mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Erhebung in der Mitte.

 

Gehäuseparameter (25 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: 26 mm bis 36 mm, durchschnittlich 29,5 mm;

Gehäuse-Dicke: 2,3 mm bis 3,3 mm, durchschnittlich 2,9 mm;

Verhältnis Durchmesser zu Dicke: Durchschnittlich 10,17.

 

Vorkommen im Profil

Nummulitenköpfl Member / Fazies-Typ Ba1; Ramberg Member / Fazies-Typ Am2;

 

Assoziationen

Fazies-Typ Ba1: Assilina sp. (Typ 1) - Discocyclina sp. (Typ 1);

Fazies-Typ Am2: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 1) -

Discocyclina sp. (Typ 2).

 

Bemerkungen

Exemplare von Discocyclina sp. (Typ 1) aus dem Basalen Sandmergel zeigen deutliche Spuren eines Transports bzw. einer Umlagerung nach einer Imprägnation durch Brauneisenlösungen, wie sie auch im Schwarzerz des Südhelvetikums (Kressenberg, Haunsberg) zu beobachten ist.

 

Discocyclina sp. (Typ 2)

 

Beschreibung

Mittelgroße, relativ dünnschalige, jedoch nicht durchscheinende Gehäuse mit feiner, regelmäßig gekörnelter Öberfläche; ohne mittige Erhebung.

 

Gehäuseparameter (45 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: 9,0 mm bis 12,4 mm, durchschnittlich 10,5 mm;

Gehäuse-Dicke: 1,1 mm bis 1,8 mm, durchschnittlich 1,44 mm;

Verhältnis Durchmesser zu Dicke: Durchschnittlich 7,45.

 

Vorkommen im Profil

Ramberg Member / Fazies-Typ Am2.

 

Assoziationen

Fazies-Typ Am2: Discocyclina sp. (Typ 2) - Discocyclina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3).

 

Discocyclina sp. (Typ 3)

 

Beschreibung

Kleinwüchsige, dünnschalige Gehäuse mit fein-warziger Oberfläche und einer mehr oder weniger ausgeprägten Erhebung in der Mitte der Schale.

 

Gehäuseparameter (50 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: 3,8 mm bis 8,3 mm, durchschnittlich 5,88 mm;

Gehäuse-Dicke: 0,5 mm bis 0,9 mm, durchschnittlich 0,67 mm;

Verhältnis Durchmesser zu Dicke: Durchschnittlich 8,94.

 

Vorkommen im Profil

Fadengraben Member / Fazies-Typ Dm1, Dm2, Dm3; Rohrdorf Member / Fazies-Typ Bs1 (umgelagert!).

 

Assoziationen

Fazies-Typ Dm1: Discocyclina sp. (Typ 3) - Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3) - Nummulites sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Dm2: Discocyclina sp. (Typ 3) - Nummulites sp. (Typ 3) - Actinocyclina sp. (Typ 1);

Fazies-Typ Dm3: Discocyclina sp. (Typ 3) - Nummulites sp. (Typ 3) - Actinocyclina sp. (Typ 1) - Operculina sp. (Typ 1);

Fazies-Typ Bs1: Discocyclina sp. (Typ 3) - Nummulites sp. (Typ 3) - Operculina sp. (Typ 1).

 

Bemerkungen

Kennzeichnend für den Fadengraben Member, insbesonders massenhaftes Auftreten in den liegenden und mittleren Partien (Fazies-Typ Dm1, „liegende Schalenfazies“ und Dm2). Reicht in einzelnen Exemplaren bis ins Liegende der Braunen Schicht (Fazies-Typ Bs1, „Bioturbationshorizont“); diese sind - wie auch Nummulites sp. (Typ 3) – jedoch aus dem unterlagernden Fazies-Typ Dm3 bioturbat umgelagert.

 

Actinocyclina sp. (Typ 1)

Von den Gehäusen der sehr fragilen Actinocyclinen konnten, da sie beim Schlämmen stets zerbrachen, nur wenige vollständige Exemplare vermessen werden; daher gebe ich nur den kleinsten und größten beobachteten Wert an, die Angabe des Verhältnisses Durchmesser zu Dicke und die graphische Darstellung der Werte entfallen ob der geringen Gesamtzahl.

 

Beschreibung

Kleinwüchsige, sehr dünnschalige, durchscheinende Gehäuse; die Oberfläche trägt beidseitig eine warzige Erhebung in der Mitte, von der strahlenförmig - mehr oder weniger stark ausgebildete - radiale Rippen nach außen ziehen, die sich unregelmäßig in ihrem Lauf gabeln; Anzahl der Rippen etwa 15 (innen) bis 25 (außen).

 

Gehäuseparameter (10 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: Kleinstes beobachtetes Exemplar 3 mm, größtes beobachtetes Exemplar 11 mm;

Gehäuse-Dicke: 0,5 mm bis 0,7 mm; durchschnittlich 0,6 mm;

 

Vorkommen im Profil

Fadengraben Member: Fazies-Typen Dm2, Dm3;

 

Assoziationen

Fazies-Typ Dm2: Actinocyclina sp. (Typ 1) - Nummulites sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Dm3: Actinocyclina sp. (Typ 1) - Nummulites sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 3) - Operculina sp. (Typ 1).

 

Bemerkungen

Actinocyclina sp. (Typ 1) dominiert zahlenmäßig in mehreren Horizonten - lateral begrenzt - über Discocyclina sp. (Typ 3) und kommt sonst durchgehend selten vor. Dies auf eine Sortierung und Zusammenschwemmung der Actinocyclinen-Gehäuse zurückzuführen, hält der Verfasser wegen sehr ähnlicher hydraulischer Eigeschaften der Gehäuse von Discocyclina sp. (Typ 3) und Actinocyclina sp. (Typ 1) für unwahrscheinlich. Die Actinocyclinen scheinen vielmehr stellenweise passendere Lebensbedingungen vorgefunden zu haben und Discocyclina sp. (Typ 3) dort ökologisch zu "vertreten". Die Skulptur und Gehäuse-Dicke der Actinocyclinen variiert von Fundstelle zu Fundstelle. So sind sie in Proben des Traunprofils stets sehr dünnschalig und mit zarter Skulptur, in Proben des Rohrdorfer Zementbruches hingegen sehr viel dickschaliger, mit deutlicher Skulptur und auch etwas größer.

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Die Gattungen Discocyclina und Actinocyclina (Artikel 2009 - Archiv geomnia)
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Die Gattung Assilina (Foraminifera)

 

Die zur Familie der Nummulitidae DE BLAINVILLE, 1825 gestellte Gattung Assilina D`ORBIGNY 1829 reicht vom Paläozän bis ins Obere Eozän. Das Maximum ihrer Entwicklung liegt im Mittleren Eozän. Hier sind die Gehäuse meist sehr großwüchsig (Tendenz ähnlich wie bei Nummulites), zeitlich vorher und nachher tendenziell kleinwüchsiger.

Vertreter der Gattung Assilina bilden bilateral-symmetrische, planspiral-evolute Gehäuse. Die Septalleisten greifennicht auf frühere Windungen über; daher ist die interne Kammerung von außen meist gut sichtbar. Die Windungshöhe nimmt ganz allmählich zu, bis zu 16 Windungen können gebildet werden. Gehäuse von Assilina sind ähnlich wie bei Nummulites bei kleinwüchsigen Formen meist linsenförmig, großwüchsige Formen sind meist scheibenförmig. Die Gehäuse-Oberfläche ist glatt.

Assilinen lebten vorzugsweise in tropischen Flachmeeren (Schelfbereich), wie die Nummuliten wahrscheinlich in Symbiose mit photoautotrophen Organismen.

In HEYNG (2003) wurden nach den Kriterien Gehäuse-Form, Struktur der Oberfläche, Durchmesser, Dicke sowie dem Verhältnis Durchmesser zu Dicke folgende 3 Typen von Assilina unterschieden und zur weiteren stratigraphischen Untergliederung der einzelnen Member herangezogen:

 

Assilina sp. (Typ 1)

Dieser Assilinen-Typ entspricht wohl weitgehend der bekannten Assilina exponens (SOWERBY).

 

Beschreibung

Mittelgroße bis große, flache Gehäuse, randlich nicht durchscheinend; Oberfläche glatt, teilweise mit Vertiefung in der Mitte.

 

Gehäuseparameter (50 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: 15,4 mm bis 23,6 mm, durchschnittlich 21,19 mm;

Gehäuse-Dicke: 2,2 mm bis 3,9 mm, durchschnittlich 3,0 mm;

Verhältnis Durchmesser zu Dicke: Durchschnittlich 7,1.

 

Vorkommen im Profil

Nummulitenköpfl Member / Fazies-Typ Ba1; Ramberg Member / Fazies-Typen Am1, Am2; Fadengraben Member / Fazies-Typ Dm1.

 

Assoziationen

Fazies-Typ Ba1: Assilina sp. (Typ 1) - Discocyclina sp. (Typ 1);

Fazies-Typ Am1: Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Am2: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 1) -

Discocyclina sp. (Typ 2);

Fazies-Typ Dm1: Assilina sp. (Typ 1) - Nummulites sp. (Typ 3) - Assilina sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 3);

 

 

Assilina sp. (Typ 2)

 

Beschreibung

Große, flache, scheibenförmige Gehäuse, zumindest randlich durchscheinend; Oberfläche glatt.

 

Gehäuseparameter (15 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: 27,3 mm bis 35 mm, durchschnittlich 29,8 mm;

Gehäuse-Dicke: 2,3 mm bis 2,8 mm, durchschnittlich 2,61 mm;

Verhältnis Durchmesser zu Dicke: Durchschnittlich 11,49.

 

Vorkommen im Profil

Höllgraben Member / Fazies-Typ Nk3; Schneckengraben Member / Fazies-Typ Gs1; Fadengraben

Member / Fazies-Typ Dm1;

 

Assoziationen

Fazies-Typ Nk3: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 2) - Assilina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Gs1: Assilina sp. (Typ 2) - Nummulites sp. (Typ 2) - Assilina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Dm1: Assilina sp. (Typ 1) - Nummulites sp. (Typ 3) - Assilina sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 3).

 

 

Assilina sp. (Typ 3)

Unter Assilina Typ 3 will ich alle kleinwüchsigen Gehäuse, meist die makrosphärischen Generationen, linsenförmig oder abgeflacht, stellen. Eine weitere auch äußerst aufwendige Unterscheidung ist für diese Arbeit wenig sinnvoll.

 

Beschreibung

Alle kleinen, linsenförmige oder kleine, abgeflachte Gehäuse der Gattung Assilina zusammengefasst.

 

Vorkommen im Profil

Schneckengraben Member / Fazies-Typ Gs1; Ramberg Member / Fazies-Typen Am 1, Am 2, m 3; Höllgraben Member / Fazies-Typen Nk1, Nk2, Nk3; Schneckengraben Member / Fazies-Typ Gs1; Fadengraben Member / Fazies-Typ Dm1.

 

Assoziationen

Fazies-Typ Am1: Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Am2: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 1) -

Discocyclina sp. (Typ 2);

Fazies-Typ Nk1: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 1);

Fazies-Typ Nk2: Nummulites sp. (Typ 1) – Assilina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Nk3: Nummulites sp. (Typ 1) - Assilina sp. (Typ 2) - Assilina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Gs1: Assilina sp. (Typ 2) - Nummulites sp. (Typ 2) - Assilina sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Dm1: Assilina sp. (Typ 1) - Nummulites sp. (Typ 3) - Assilina sp. (Typ 3) - Discocyclina sp. (Typ 3).

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Die Gattung Operculina (Foraminifera)

 

Die zur Familie Nummulitidae DE BLAINVILLE 1825 gestellte Gattung Operculina hat eine stratigraphische Reichweite von Oberkreide bis rezent. Operculinen bilden zunächst involute, mit fortschreitender Entwicklung evolute Gehäuse; daher sind alle Umgänge von außen gut sichtbar. Ihre Windungen nehmen rasch an Höhe zu. Die Windungszahl ist mit 3 bis 5 Windungen stets gering. Die Gehäuse der Operculinen sind linsen- oder scheibenförmig.

Operculina lebt heute bevorzugt in flachen Bereichen (Schelfgebiete) warmer Meere.

 

In HEYNG (2003) wird nur ein Typ innerhalb dieser Gattung ausgeschieden:

 

Operculina sp. (Typ 1)

Es konnten nur 10 Exemplare vermessen werden, darunter die kleinsten und größten beobachteten Gehäuse. Ob der gering Zahl entfällt die Angabe des Verhältnisses Durchmesser zu Dicke.

 

Beschreibung

Kleinwüchsige, dünnschalig-durchscheinende Gehäuse; erste Windungen involut, folgende "entrollt" (evolut); Windungshöhe nimmt schnell zu, höchstens 5 Windungen beobachtet.

 

Gehäuseparameter (10 gemessene Exemplare)

Gehäuse-Durchmesser: Größtes beobachtetes Exemplar 5,4 mm;

Gehäuse-Dicke: 0,4 mm bis 0,9 mm.

 

Vorkommen im Profil

Fadengraben Member / Fazies-Typ Dm3; Rohrdorf Member / Fazies-Typ Bs1 ("Bioturbations-Horizont").

 

Assoziationen

Fazies-Typ Dm3: Operculina sp. (Typ 1) - Discocyclina sp. (Typ 2) - Actinocyclina sp. (Typ 1) - Nummulites sp. (Typ 3);

Fazies-Typ Bs1: Operculina sp. (Typ 1) - Discocyclina sp. (Typ 2) - Nummulites sp. (Typ 3) (alle umgelagert!).

 

Bemerkungen

Kennzeichnend für den hangenden Fazies-Typ Dm3 ("Mergelfazies") des Fadengraben Members. Die im Rohrdorf Member (Fazies-Typ Bs1 = "Bioturbationshorizont") selten zu findenden Operculinen betrachte ich - wie auch die in dieser Schicht zu findenden Discocyclinen (Discocyclina sp. (Typ 2)) und Nummuliten (Nummulites sp. (Typ 3)) – als bioturbat umgelagert aus dem Fazies-Typ Dm3 des Fadengraben Member.

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  • TRAUB, F. (1938): Geologische und paläontologische Bearbeitung der Kreide und des Tertiärs im östlichen Rupertiwinkel, nördlich von Salzburg. - Palaeontographica, A, 88: 1-114, 2 Abb., 8 Taf., 1 geol. Karte, 3 Profile; Stuttgart.
  • TRAUB, F. (1953): Die Schuppenzone im Helvetikum von St. Pankraz am Haunsberg, nördlich von Salzburg. - Geol. Bav., 15: 1-38, 4 Abb.; München.
  • VOGELTANZ, R. (1968): Beitrag zur Kenntnis der fossilen Crustacea Decapoda aus dem Eozän des Südhelvetikums von Salzburg. - N. Jb. Geol. Paläont. Abh., 130: 78-105, 10 Abb., 1 Tab.; Stuttgart.
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  • VOGELTANZ, R. (1972): Die Crustacea Decapoda aus der "Fossilschicht" von Salzburg (Tiefes Lutetium, Südhelvetikum). - Ber. Haus d. Natur Salzburg, 3: 29-45, 2 Abb., 1 Taf.; Salzburg.
  • WEHNER, H. (1981): Der organische Inhalt einiger „schwarzer“ Mergel des bayerischen Alpenvorlandes im Hinblick auf das Kohlenwasserstoff-Bildungs- potential. - Geol. Bav., 82: 399-408; München.
  • WINKLER, S. (1985): Der Salzburger Erzbergbau am Teisenberg. - 37 S., zahlr. Abb.; Teisendorf (Eigenverlag).
  • ZIEGLER, J.H. (1959): Lituola grandis (REUSS) aus dem Untermaastricht der Bayerischen Alpen. Ein Beitrag zur Systematik und Stammesgeschichte der Lituolidae (Foram.). - Palaeontographica, A, 112: 59-132, 1 Abb., Taf. 6-10, 2 Beil.; Stuttgart.
  • ZIEGLER, J.H. (1960): Die Assilinen des Eozäns vom Kressenberg in Oberbayern. - Geol. Bav., 44: 209-231, Taf. 1-4, 2 Beilagen; München.
  • ZIEGLER, J.H. (1975): Alttertiäre Eisenerze am bayerischen Alpenrand. - Geol. Jb., D 10: 239-270, Abb. 69-70, Taf. 7; Hannover.
  • ZIEGLER, J.H. (1983): Die alttertiären Eisenerze des Achthal-Kressenberger Bergbaureviers. - Geol. Jb., D 61: 5-22, 4 Abb., 2 Tab.; Hannover.
  • ZORN, H.E. (1989): Die Eisengewerkschaft Achthal-Hammerau 1537-1919. Zum 450jährigen Jubiläum der Eisenverarbeitung in Achthal und Hammerau. - Das Salzfass, N. F., 23, H. 1: 1-56, 16 Abb.; Laufen.

 

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A. M. HEYNG (2012): Neugliederung der Adelholzener Schichten (Eozän, Nordhelvetikum) im Raum Siegsdorf-Bad Adelholzen unter besonderer Berücksichtigung der Großforaminiferen und Molluskenfauna (Teile 1 und 2). - Documenta naturae, 186: 1-105, 12 Abb.+Tab., 5 Taf., App.; München.

 

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