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FAGACEAE DUM.

 

Castanoxylon NAVALE 1962

 

 

Castanoxylon zonatum SELMEIER 1970

 

Material: 3 Fundstücke dieses Typs von verschiedenen Fundorten; 8 Objektträger mit 15 Schliffen.

 

Coll. HOLLEIS Nr. A IX 261 (= NMA 328-1814)   Fundort Attenfeld.

L 8 cm x 4 cm x 2 cm.

 

Coll. HOLLEIS Nr. W 30 (= NMA 329-1814)   Fundort Wittenfeld.

L 7 cm x 3 cm x 2 cm.

 

Coll. HOLLEIS Nr. B 129 (= NMA 330-1814)   Fundort Bergheim.

L 9 cm x 3,5 cm x 1,5 cm.

 

Topographie: Laubhölzer mit zahlreichen, von einem sehr schmalen und lockeren Porenring begrenzte Zuwachszonen; Poren im Spätholz sehr klein und zahlreich, nur undeutlich erkennbar. Holzstrahlen sehr fein und nur mit starker Lupe noch wahrzunehmen. Nr. A IX 261 mit sehr unregelmäßigem Wuchs.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem. Feinstrukturelle Merkmale durch stark unregelmäßiges Wachstum in Nr. A IX 261 nur teilweise erkennbar; in Nr. B 129 teilweise stark gepreßt. Gefäße im Frühholz in lockeren, einreihigen Porenringen geordnet, nur in Nr. W 30 auch vereinzelt bis zweireihig, 0 125 p - 170 p - 180 p / 175 p - 200 p - 205 p / 190 p - 200 p - 208 p; Spätholzporen fein, sehr zahlreich und häufig in fächerförmigen, sich zum folgenden Frühholz verbreiternden Feldern geordnet, scharf abgesetzt, 0m 35 p / 50 p / 60 p. Durchbrechungen einfach, leicht geneigt bis waagerecht; Hoftüpfel, 0 6 p bis 8 p, alternierend und in unregelmäßigen Feldern geordnet; Thyllen im Frühholz groß blasenförmig und sehr dünnwandig, die Gefäße oft vollständig ausfüllend. Holzstrahlen

einreihig, homogen und nur sehr selten auch mit einzelnen aufrechten Zellen; in Nr. W 30 sehr selten Teile der Strahlen 2- bis 3-reihig verbreitert; Höhe stark wechselnd, 9 bis 21 Zellen hoch; Tüpfel einfach, rund bis leicht oval, 0 5 p bis 7 p, Kreuzungsfelder mit 2 bis 6 oft unregelmäßig länglich geformten, einfachen Tüpfeln. - Vertikales Parenchym in schmalen, offenen paratrachealen Feldern im Frühholz und in tangential gerichteten, bis 3 Zellen breiten Feldern oder einzeln im Stützgewebe eingestreut und nur schwer erkennbar, 20 p bis 43 p, Länge bis 115 p und mit glatten Querwänden; Tüpfel 0 8p bis 9 p, einfach, rundlich bis waagerecht oval; vereinzelt mit rhombischen, bis 21 p langen Kristallen. Stützgewebe aus überwiegend rechteckigen, radial gerichteten Fasertracheiden, im Frühholz  20 p bis 45 p mit Wandstärken bis 6 p; Tüpfel behöft und einreihig geordnet, 0 5p bis 7 p.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Die hier vorkommenden Strukturen zeigen deutliche, taxonomisch wichtige Merkmale, die einzeln in den Gattungen der Unterfamilie Castanoideae der Fagaceae vorkommen, aber nur in der Gattung Castanopsis (D. DON) SPACH, nebeneinander kombiniert zu beobachten sind (BURGESS 1966; HAYASHI et al. 1973; JANSONTUS 1952). Trotz dieser guten Übereinstimmung auf Gattungsebene ist eine Bindung an eine bestimmte Art unrealistisch, da die rezente Gattung Castanopsis häufig in den Vorgebirgen subtropischer bis tropischer Klimata bis 2200 m NN mit unterschiedlichen Temperaturen und Niederschlägen verbreitet ist. Und hierbei zeigt sich, daß auch bei Hölzern gleicher Art anatomische Abweichungen im Durchmesser der Gefäße und bei deren Verteilung auftreten können, die verschiedenen Arten der Gattung Castanopsis sehr ähneln. Bei den 3 vorliegenden fossilen Hölzern bestehen gute Übereinstimmungen mit Castanopsis-Arten aus um 1800 m NN hohen Vorgebirgswäldem in NO-Indien, Myanmar, SW-China, N-Thailand, Laos und Vietnam (Hundley 1962; Lecomte 1926; Nakai 1939), aber nur teilweise aus den südwestlichen USA.

 

Vergleich mit fossilen Taxa: Hölzer einer anatomisch entsprechenden altweltlichen Gattung wurden schon wiederholt in Mitteleuropa und auch im süddeutschen Raum gefunden (GOTTWALD 1997; SELMEIER 1970, 1992), wobei die von SELMEIER beschriebenen Kieselhölzer ebenfalls aus der südlichen Frankenalb stammen und in allen taxonomischen Details mit den drei hier vorliegenden Hölzern übereinstimmen. Hier ist zu ergänzen, daß bei der Gründung der fossilen Gattung Castanoxylon von NAVALE (1962) auch die nur teilweise xylemanatomisch entsprechende rezente Gattung Castanea MILL. der rezenten Gattung Castanopsis zugeordnet wurde und so die fossile Gattung Castanoxylon den beiden oben genannten rezenten Gattungen entspricht.

 

Bestimmung: Nach der vorliegenden xylemanatomischen Übereinstimmung werden die drei von Holleis an drei verschiedenen Fundplätzen gesammelten Kieselhölzer Nr. W 30, Nr. B 129 und Nr. A IX 261 der von SELMEIER (1970) aufgestellten Art Castanoxylon zonatum zugeordnet, die wiederholt in Schichten der Vorland-Molasse Bayerns gefunden wurde.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2002. Tertiäre Kieselhölzer der Südlichen Frankenalb. - Doc. nat. 143: 1-52, 7 Taf.; München. (S. 12-13; Abb. 4, Fig. 10-15; Taf. VII, Fig. B)

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Rezente Taxa im Vergleich:

 

 

(noch keine Daten vorhanden)