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JUGLANDACEAE W.RICH.  ex KORTH.

 

Caryojuglandoxylon MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960

 

 

Caryojuglandoxylon schenkii (FELIX) nov.comb.

MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960, Gottwald 2004

 

Material

10 beschriebene Laubhölzer verschiedener Fundorte, mit unterschiedlich deutlichen Zuwachszonen. Stamm- oder starkes Astholz.

Coll. Holleis, B 31   Fundort Bergheim. Fund April 1978.

L 20,0 x 4 x 2,5 cm / 360 g: gelbbraunes Laub-Holz, Typus Juglandoxylon.

 

 

Material: 2 Fundstücke dieses Typus, insgesamt 5 Objektträger mit 9 Schliffen.

 

Coll. HOLLEIS Nr. A II 21 (= NMA 334-1814)   Fundort: Attenfeld

L 6,5 cm x 3,5 cmx 2 cm.

 

Coll. HOLLEIS Nr. Z 33 (= NMA 335-1814)   Fundort: Ziegelau

L 9 cm x 2 cm x 3 cm.

 

Topographie: Laubhölzer mit feinen zerstreuten Poren und verschieden deutlich begrenzten Zuwachszonen, Breite der 6 klar differenzierten Zonen 2,1 mm - 3,5 mm - 6 mm, überwiegend durch Teile feiner Parenchymbänder markiert. Farbe beigebraun, Spiegel und vertikales Parenchym dunkler.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem: Poren solitär oder radial gruppiert bis 3, nur teilweise auch leicht zoniert, überwiegend rundlich, oft mit dunklen amorphen Massen angefüllt; D. 60 μ - 105 μ - 145 μ, Wandstärken um 5 μ schwankend, N = 10-14-20/mm2; Durch-brechungen einfach und mäßig geneigt; Tüpfel alternierend, D. 5 μ - 6 μ - 7 μ. Holzstrahlen homogen, Breite 1-3/4-5 Zellen, Höhe 230 μ bis 450 μ, Wände teilweise durch Tüpfel stark skulpturiert, vereinzelt Kristalle in leicht idioblastischen Zellen; Kreuzungsfelder mit 4 bis 8 einfachen rundlichen Tüpfeln, D. 5 μ bis 7 μ. Vertikales Parenchym vasizentrisch bis unregelmäßig confluent, an den Grenzen der Zuwachszonen in feinen apotrachealen, bis 2 Zellen breiten terminalen Bändern und oft das paratracheale Parenchym tangierend. Stützgewebe ohne Hoftüpfel und Septen, Querschliffe überwiegend rechteckig, D. 11 μ - 15 μ -19 μ, Wandstärken um 5 μ bis 6 μ.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Diese beiden Kieselhölzer mit mäßig feinen Poren, einfachen Durchbrechnungen, heterogenen Holzstrahlen ohne Stockwerkbau und nur mäßig ausgeprägtem vertikalem Parenchym ähneln weitgehend Gattungen aus der Unterfamilie Mimosoideae der Leguminosae. In dieser entsprechen besonders Hölzer aus dem umfassenden Artenkomplex Acacia-Dichrostachys den vorliegenden Strukturen (PRAKASH 1973a), die am besten mit der in mäßig trockenen, altweltlich-tropischen Regionen verbreiteten Gattung Dichrostachys (A. DC.) WIGHT & ARN. übereinstimmt. Sie wächst dort zu kleinen, meist offen stehenden Bäumen heran oder in Trockenzonen auch nur zu kräftigen Sträuchern, deren gleichmäßig dichtes Holz handwerklich
genutzt wird (BIR & CHATNA 1988; DALE & GREENWAY 1961; GAMBLE 1922; HUNDLEY 1963; POHILL & RAVEN 1981).

 

Vergleich mit fossilen Taxa: Entsprechende Hölzer mit den oben beschriebenen fossilen Strukturen wurden während der letzten Jahrzehnte vor allem in Europa wiederholt gefunden, für die von MÜLLER-STOLL & MÄDEL (1967) die Gattung Dichrostachyoxylon
aufgestellt wurde. Von den vollständig beschriebenen 9 Arten (BANDE et al. 1987; GROS 1984, 1991, 1992; KRAMER 1974; LAKHANPAL 1970; PRAKASH 1976b; PRIVÉ 1970; RAMANUJAM 1960; SAYADI 1973; SELMEIER 1986b, 1988, 1990) entspricht Dichrostachyoxylon royaderum PRIVÉ aus Frankreich den beschriebenen Merkmalen der Kieselhölzer Nr. A II 21 und Nr. Z 33 der Coll. Holleis vollständig. Die anderen Arten dieser fossilen Gattung unterscheiden sich deutlich durch größere Durchmesser der Gefäße und durch auffallend kleinere oder auch größere Hoftüpfel der Gefäße.

 

Bestimmung: Nach den oben dargestellten Merkmalen werden die Hölzer Nr. A II 21 und Nr. Z 33 Coll. HOLLEIS der in Frankreich (Puy-de-Döme) gefundenen Art Dichrostachyoxylon royaderum PRIVÉ zugeordnet.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2002. Tertiäre Kieselhölzer der Südlichen Frankenalb. - Doc. nat. 143: 1-52, 7 Taf.; München. (S. 18-19; Abb. 8, Fig. 34-39)

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Coll. Holleis, W 44   Fundort Wittenfeld-Prielhof, Gde. Adelschlag. Fund Okt. 1986.

L 10,8 x 4,2 x 2,3 cm / 143 g: gelbbraunes Holz, rauh zerfurchte Oberfläche.

 

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Caryojuglandoxylon sp.

Selmeier 1986, Gottwald 2006

 

Material: 6 Hölzer dieses Typus bearbeitet.

 

Coll. HOLLEIS: A  VII  29.   Fundort Attenfeld. Fund 1974.

L 7,8 x 5,4 x 2,5 cm, 185 g; Braun, rauhe Erhaltung, Zuwachszonen.

 

Coll. HOLLEIS: B/4    Fundort Bergheim   Fund April 1978

L 7 cm x 3,4 cm x 1,1 cm.

 

Coll. HOLLEIS: B/150    Fundort Bergheim   Fund Januar 1984

L 6,2 cm x 3,4 cm x 0,9 cm.

 

Coll. HOLLEIS: E/264    Fundort Egweil    Fund September 1980

L 7,2 cm x 4,5 cm x 1,3 cm.

 

Coll. HOLLEIS: E/415    Fundort Egweil    Fund 1981

L 6,4 cm x 2 cm x 0,6 cm.

 

Coll. HOLLEIS: E/484    Fundort Egweil    Fund März 1984

(L 10,1 cm x 5,1 cm x 2,1 cm);

 

Coll. HOLLEIS: Pe/5    Fundort Pettenhofen   Fund 1975

L 10,7 cm x 6 cm x 3,7 cm.

 

Topographie: Laubhölzer von geringerer Porendichte, mit deutlichen Frühholzporen sehr lockere Ringe bildend. Vertikales Parenchym in feinen, unregelmäßigen Bändern und Bandstücken. Farbe wolkig bräunlich. ?Stammholz.


Mikroskopie: Sekundäres Xylem/Kem- oder Splintholz. Durch nachträgliche kristalline Veränderungen sind anatomische Feinmerkmale oft nicht mehr erkennbar. Gefäße im Frühholz rundlich bis oval, überwiegend solitär und zerstreut, D. 195 μ bis 230 μ; im Spätholz 50 μ bis 105 μ, vereinzelt in kurzen radialen Ketten; Durchbrechungen einfach, Hoftüpfel nicht klar meßbar. Holzstrahlen bis 4-reihig, teils leicht heterogen; Kreuzungsfelder mit bis 5 leicht ovalen bis runden Tüpfeln. Vertikales Parenchym in tangentialen Bändern oder Bandstücken mit eingestreuten Kristallresten. Stützgewebe aus überwiegend radial gerichteten, mäßig dickwandigen Fasern.


Vergleich mit rezenten Taxa: Die 6 Fundstücke entsprechen in den taxonomischen Merkmalen Hölzern der Gattungen Juglans L. und Carya NUTT., wobei sich die teils überlappenden Merkmale oft nur undeutlich trennen lassen.


Vergleich mit fossilen Taxa: Aus diesem Grunde ist eine sichere Verbindung nur bis zur Gattung Caryojuglandoxylon möglich.


Bestimmung: Die Fundstücke B/4, B/150, E/264, E/415, E/484 und Pe/5 können daher nur als Caryojuglandoxylon sp. bezeichnet werden.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 22-23; Abb. 13)

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Abb 13

Foto:       Q        8.  /  16          Q  1 : 1   und  40x  als  Dia




 

 

 

Eucaryoxylon MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960

 

 

Eucaryoxylon macrocristallum n.sp.
Gottwald 2004

 

Material: 2 Kieselhölzer dieses Typs mit Dünnschliffen.

 

Coll. HOLLEIS, E/13    Fundort: Egweil   Fund: 1978

L 6,4 cm x 5 cm x 0,8 cm.

 

Coll. HOLLEIS, IX 16    Fundort: Attenfeld    Fund: 1974

L 9,0 x 8,0 x 1,9 cm, 226 g; Holotypus.

 

Topographie: Laubhölzer, porenarm und mit nur schwach erkennbaren Zuwachszonen angedeutet durch vereinzelte größere Poren im Frühholz. Holzstrahlen bis mäßig breit, das Holzbild kaum beeinflussend. Vertikales Parenchym mit der Lupe als feine tangentiale Bänderung noch gut erkennbar. Farbe bräunlich und leicht wolkig. Stamm- oder starkes Astholz.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem, ohne unregelmäßiges Wachstum oder Pilzbefall. Gefäße im Frühholz rund bis leicht oval, D. 180 μ - 225 μ - 280 μ, überwiegend solitär und keinen geschlossenen Porenring bildend; häufig mit großen und dünnwandigen Thyllen ausgefüllt; Poren im Spätholz weit gestreut und vereinzelt in Ketten bis 3, D. 65 μ bis 130 μ; Wandstärken um 4 μ bis 7 μ; Durch-brechungen immer einfach und bis 45° geneigt; Hoftüpfel alternierend und dicht stehend, D. 6 μ bis 8 μ. Holzstrahlen homogen bis unregelmäßig heterogen mit maximal 3 aufrechten Kantenzellen, Höhe 310 μ - 385 μ - 440 μ; Breite 1-2/3-4 Zellen, häufig mit
dunkelbraunen, amorphen Inhalten oder Kristallen; Kreuzungsfelder mit bis 16 runden oder leicht ovalen Hoftüpfeln, D. 6 μ x 7 μ, oft in horizontalen Reihen geordnet. Vertikales Parenchym in fast regelmäßigen 1- bis 3-reihigen tangentialen Bändern oder Bandstücken mit radialen Abständen von 38 μ - 65 μ - 84 μ, amorphe Anfüllungen wie in Holzstrahlen; in idioblastischen Zellen, häufig mit auffällig großen, solitären rhombischen Kristallen, D: bis 60 μ und bis 98 μ lang. Stützgewebe aus radial gerichteten, im Querschnitt winkligen Fasern, D. 12 μ bis 15 μ, Wandstärken 3 μ bis 6 μ.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Die beiden Fundstücke entsprechen Hölzern der Gattung Carya NUTT. und in dieser besteht, bis auf die Verteilung der Poren, eine gute Übereinstimmung mit der südostasiatischen Art Carya tonkinensis LECOMTE (BFH., LECOMTE 1926).

Vergleich mit fossilen Taxa: Die den rezenten Carya-Höizem entsprechende Gattung Eucaryoxylon (MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960) zeigt mit der schon mehrfach in Mitteleuropa und auch in der Südlichen Frankenalb gefundenen Art (SELMEIER 1995) Eucaryoxylon cristallophorum eine weitgehende Übereinstimmung. Diese auch in Rauscheröd gefundene Art (SELMEIER 2001) unterscheidet sich aber durch fast ovale, an Juglans erinnernde Poren und besonders durch deutlich kleinere Kristalle von den zu bestimmenden beiden
Kieselhölzem (DUPERON 1988).

 

Bestimmung: Aus diesem Grunde und - weil beide Kieselhölzer von zwei verschiedenen Fundorten stammen und dabei die gleichen Abweichungen zu schon bekannten Taxa aufweisen - werden die Fundstücke E/134 sowie IX/16 der hiermit neu aufgestellten Art Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. zugeordnet.


Holotypus: IX/16, Coll. HOLLEIS.


Locus typicus: Attenfeld, Südliche Frankenalb (Bayern).


Sediment: Gimmersand/Lehm.


Stratum typicum: Tertiär i.w.S.


Holzalter: Tertiär i.w.S.

 

Diagnose: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. Locker halbringporig, Poren im Frühholz überwiegend rund, D. 200 μ bis 300 μ; im Spätholz zerstreut, D. 50 μ bis 130 μ; im Kernholz verthyllt; Durchbrechungen einfach, Hoftüpfel D. 6 μ bis 8 μ, alternierend. Holzstrahlen heterogen bis homogen, Breite 1-2/3-4 Zellen; Kreuzungsfelder mit Hoftüpfeln ähnlich Gefäßtüpfeln. Vertikales Parenchym in schmalen tangentialen Bändern; oft als vertikale idioblastische Ketten mit auffällig großen, bis 100 μ langen, meist rhombischen Kristallen ausgebildet. Stützgewebe aus Fasern, Wandstärken bis 6 μ.


Diagnosis: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. - Wood scanty semi-ringporous, vessels in springwood mostly roundish and solitary, average 200 μ to 300 μ, in latewood diffuse, average 50 μ to l3O μ, solitäry or in short multiples, perforations always simple, intervessel pits altemate, average 6 μ to 8 μ, thinwalled tyloses common. Rays mainly 2 to 3 cells wide, height 300 μ to 450 μ, homogenous to heterogenous with 1 to 3 upright cells with dark amorphous inclusions or crystals, vessel-ray pits mostly round and distinct bordered, often diameter 6 μ to 7 μ. Axial parenchyma in narrow wavy lines up to 3 cells broad and with prismatic crystals in idioblastic cells, average 50 μ to 100 μ long. Ground tissue of radial orientated fibres with angular cross-sections, average 10 μ to 15 μ, wall thickness 3 μ to μ.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 23-25; Abb. 14, Fig. 20-21, Fig. 22-25)

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Eucaryoxylon macroporosum

MÜLLER-STOLL 1960, Gottwald 2002

 

Material: Nur 1 Fundstück dieser Art, 2 Objektträger mit 3 Schliffen.


Coll. HOLLEIS, E 481 (= NMA 333-1814)   Fundort: Egweil   Fund: März 1984

L 7,5 x 4,5 x 1 cm,  35g ; = Holotypus.

 

Topographie: Poren im Frühholz oval, weitlumig und sehr locker, breit ringförmig geordnet allmählich in das feiner porige Spätholz übergehend, Beginn des folgenden Frühholzes klar getrennt. Holzstrahlen noch gut zu erkennen, als Spiegel nur teilweise wahrnehmbar. Vertikales Parenchym als sehr feine wellige, tangentiale Bänder, mit 1 mm bis 2 mm Abstand gut erkennbar. Farbe einheitlich hellbraun.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem: Poren im Frühholz überwiegend solitär, nur selten auch bis zu 3 Zellen radial gruppiert; Spätholz durch kleinere und mehr rundliche Poren vom folgenden Frühholz unterschieden; D.F 235 μ bis 340 μ, D.S 185 μ bis 135 μ; N = 2 bis 6/mm; Wandstärken um 5 μ; Durchbrechungen ausschließlich einfach und leicht geneigt; Tüpfel alternierend, D. 5 μ bis 7 μ; Thyllen feinwandig und groß „blasig“. Holzstrahlen 1/3 bis 4-reihig, Höhe 450 μ bis 740 μ, überwiegend heterogen mit einreihigen Spitzen aus bis 5 aufrechten Kantenzellen; sehr vereinzelt mit kleinen rhombischen Kristallen; Kreuzungsfelder mit bis 4 einfachen, zerstreuten, überwiegend rundlichen Tüpfeln, D. 6 μ bis 8 μ. Vertikales Parenchym in 1 bis 3 Zellen breiten, welligen und tangential-apotrachealen
Bändern, radialer Abstand 150 
μ bis 385 μ, vasizentrisches Parenchym nur vereinzelt in unvollständigen Ringen ausgebildet; die Länge der Zellen schwankt stark von 28 μ bis 65 μ; häufig sind die vertikalen Stränge von überwiegend solitären, idioblastischen Zellen unterbrochen, in denen noch Reste einzelner rhombischer Kristalle erkennbar sind, Länge bis 115 μ, Durchmesser der Idioblasten um 90 μ. Stützgewebe aus radial gerichteten Fasern mit leicht gerundeten Ecken, D. 12 μ bis 17 μ, Wandstärken um 4 μ bis 6 μ; Tüpfel nicht mehr deutlich bestimmbar.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Die oben dargestellten Xylem-Merkmale sind leicht als solche der Familie Juglandaceae erkennbar (BERTI & ABBATE 1992; BRAZIER & FRANKLIN 1961; DESCH 1957; GREGUSS 1959; JANSONIUS 1952; JUTTE 1959; MANCHESTER 1987; RECORD & HESS 1949; SCHMIDT 1941; SCHWEINGRUBER1990). Und dabei weisen die einfach durchbrochenen und überwiegend solitären Gefäße mit dünnwandigen Thyllen, mittelgroßen Hoftüpfeln sowie die heterogenen Holzstrahlen mit mehrzelligen, einreihigen Kanten und das hauptsächlich apotracheale Parenchym mit meist einzelnen idioblatischen Kristallzellen auf die Hölzer der Gattung Carya Nütt. hin. Und in dieser sind es vor allem die südostasiatische Carya tonkinensis H. LECOMTE (1926), sowie einige Arten der „Pecan Gruppe“, die dem vorliegenden Holz gut entsprechen.

 

Vergleich mit fossilen Taxa: Bei den altweltlichen Laubhölzem wurden schon wiederholt heute in Eurasien und Amerika natürlich vorkommende Arten beschrieben, die ohne Zweifel den Juglandaceen zuzuordnen sind (DUPERON 1988; GOTTWALD 1981, 1992; GREGOR 1982; MANCHESTER 1983; MANCHESTER & WHEELER 1993; MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960; MÜLLER-STOLL & MÄDEL-ANGELIEWA 1983; PRIVÉ 1974, 1987; SELMEIER1986a, 1990, 1995, 1998; VAN DER BURGH 1964, 1973, 1974; WATARI 1941, 1952). Die beste Überein-stimmung besteht nach der Typus-Beschreibung der europäischen Fossilien bei Hölzern von Eucaryoxylon castellanii SELM., E. cristallophorum MÜLLER-STOLL & MÄDEL, E. guembelii (FELIX) MÜLLER-STOLL & MÄDEL-ANGELIEWA und E. moenanum. Sie unterscheiden sich aber noch deutlich von dem vorliegenden Kieselholz durch überwiegend ringporige Zuwachszonen oder/und lange Kristallketten, wesentlich kleinere Gefäße mit bis 10 μ starken Wänden so markant, daß bei der ausgeprägten anatomischen Homogenität innerhalb der Gattung Carya für das vorliegende fossile Holz die Aufstellung einer neuen Art notwendig ist.

 

Bestimmung: Das dem rezenten Holz von Carya tonkinensis LECOMTE (1926) besonders ähnliche Kieselholz Nr. E 481 (Holleis) erhält nach den nur sehr locker ringförmig geordneten und besonders weitlumigen Gefäßen die Bezeichnung: Eucaryoxylon macroposorum.

 

Holotypus: Nr. E 481 Coll. Holleis.

 

Locus typicus: Egweil; südliche Frankenalb; Bayern; Deutschland.

 

Sediment: Glimmersand (?).

 

Stratum typicum: Tertiär, Miozän


Holzalter: Tertiär i. w. S.


Diagnose: Eucaryoxylon macroporosum n. sp. Gefäße im Frühholz D. > 210 
μ; überwiegend solitär und locker, die Zuwachszonen nur undeutlich markierend; Durchbrechungen einfach, Tüpfel alternierend, D. 5 μ bis 7 μ; im Kernholz mit großen, dünnwandigen Thyllen. Holzstrahlen unterschiedlich heterogen, um 1 bis 4 Zellen breit und 300 μ bis 500 μ hoch. Vertikales Parenchym überwiegend in bis 3 Zellen breiten, meist welligen apotrachealen Bändern mit oft einzelnen, großen idioblastischen Kristallzellen. Stützgewebe aus Fasern, D. 12 μ bis 17 μ, ohne markante Tüpfelung, Stärke der Wände < 7 μ.


Diagnosis: Eucaryoxylon macroporosum n. sp. Semi-ringporous; vessels in springwood average 230 
μ - 350 μ, mostly solitary, oval and loosely placed, in latewood average 130 μ - 190 μ; ring boundaries often vague; perforations simple; pits average 9 μ; heartwood with big thinwalled tyloses. Rays moderate heterogenous, 2-3 seriate; height 0.3 mm - 0.5 mm. Axial parenchyma mostly in apotracheal wavy bands up to 3 cells wide; often with mainly solitary, big idioblastic cells up to 120 μ length with a single crystal. Ground tissue of fibres, diameter about 15 μ; wall thickness 4 μ - 6 μ; pitting indistinct.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2002. Tertiäre Kieselhölzer der Südlichen Frankenalb. - Doc. nat. 143: 1-52, 7 Taf.; München. (S. 16-18; Abb. 7, Fig. 28-33)

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Carya NUTT. - Hickory-Nuss Schütt et.al. 2002
               
Gattung der Juglandaceen  mit etwa 15 – 20 sommergrünen Baumarten, davon 2 (3) in China, die restlichen im östlichen Nordamerika und in Mexiko. Ringporiges Holz mit dunklem Farbkern; hervorragendes Brenn- und Holzkohlenholz (klassisches Holz der Amerikaner zum Räuchern von Fleisch und Wurstwaren). Im Herbst reifende Steinfrucht. Samen der meisten Arten eßbar, sehr ölreich.

Fotos   Baum   Blüte Blätter Fucht    Baumscheibe