- in Bearbeitung -

Meliaceae JUSS.

 

Cedreloxylon SELMEIER 1987

 

 

Cedreloxylon cristalliferum SELMEIER

 

Material: 3 Fundstücke dieses Typus, insgesamt 6 Objektträger mit 11 Schliffen.

 

Coll. HOLLEIS Nr. A VI 26 (= NMA 338-1814)   Fundort: Attenfeld    Fund: 1978

L 11,6 cm x 9 cm x 3 cm.

 

Coll. HOLLEIS Nr. W 27 (= NMA 339-1814)   Fundort: Wittenfeld    Fund: 1986

L 5 cm x 3,5 cm x 1,6 cm.

 

Coll. HOLLEIS Nr. A XI 48 (= NMA 340-1814)   Fundort: Attenfeld    Fund: 1977

L 13 cm x 3,6 cm x 2,4 cm.

 

Topographie: Laubhölzer mit Ringen aus mehreren Lagen großer Frühholzporen, tangential deutliche Fladern und radial feine Porenstreifen bildend; Poren im Spätholz nur mit der Lupe deutlich. Holzstrahlen überwiegend gut erkennbar und vereinzelt auch als Spiegel hervortretend. Vertikales Parenchym nicht klar zu differenzieren.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem: Feinstrukturelle Erhaltung überwiegend gut, nur vereinzelt mit Quetschungen und Pilzbefall. Poren im Frühholz meist solitär, glattwandig und oval, häufig mit orange- bis rotbraunen, amorphen Massen angefüllt, D.F 320 μ - 245 μ - 190 μ; NF = 6/mm2 bis 8/mm2; Durchbrechungen einfach, waagerecht oder bis 25° geneigt; Tüpfel behöft, alternierend, D. 4 μ bis 5 μ; Spätholz mit zerstreuten solitären oder kurz radial geordneten Porenketten, D.S um 35 μ stark schwankend; NS 22 bis 31/mm2. Holzstrahlen 1-2/4-5 Zellen breit; homogen, nur selten mit einzelnen leicht verlängerten Kantenzellen; Höhe um 450 μ bis 800 μ; oft mit einzelnen rhombischen Kristallen, Kreuzungsfelder mit einfachen runden, zerstreuten Tüpfeln, D. 5 μ bis 6 μ. Vertikales
Parenchym vasizentrisch und schwer erkennbar; Tüpfel einfach, rund, D. um 5 
μ; Länge der Zellen sehr variabel bis 75 μ, D. 18 μ bis 27 μ. Vertikale traumatische Harzgänge in unterschiedlichen Abständen in meist einreihigen Ringen möglich, oft rotbräunlich angefullt, D. um 200 μ bis 240 μ. Stützgewebe aus Fasern, D. 24 μ bis 16 μ, rechteckig und im Spätholz deutlich radial gerichtet; Wandstärke 3 μ bis 5 μ; im Frühholz vereinzelt um 28 μ weite und kurze Zellen mit 2 bis 3 Querwänden, die wegen mangelnder Erhaltung nicht weiter differenzierbar sind.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Die ausgeprägt ringporigen Strukturen der vorliegenden Hölzer Nr. A VI 26, Nr. W TI und Nr. A XI 48 sind
so auffällig, daß sie in der entsprechenden Strukturgruppe rezenter Hölzer leicht eingrenzbar sind (Pennington & Styles 1975). Die mäßig feinen Tüpfel der Gefäße, die überwiegend mehrreihigen und homogenen Holzstrahlen mit einzelnen Kristallen, den häufigen „gummiartigen“ Inhalten, das nur schwach erkennbare vertikale Parenchym sowie die Neigung zur Bildung von Ringen aus vertikalen, traumatischen Harzgängen führen zu der Gattung Cedrela P. BR. und der nahe verwandten Gattung Toona M. ROEM. aus der Familie der Meliaceae. Eine sichere Entscheidung zwischen den beiden Gattungen ist zumindest bei schlecht erhaltenen Strukturen nicht immer erreichbar.

 

Vergleich mit fossilen Taxa: Ein den 3 Kieselhölzem entsprechendes Holz wurde erstmalig in Seibersdorf a. I. gefunden. Selmeier stellte dafür 1987 eine neue Gattung mit der Art Cedreloxylon cristalliferum auf. Nur wenige Jahre später wurden auch in den marinen Sanden von Helmstedt und in den Schottern des ostbayerischen Ortenburg Hölzer der gleichen Art gefunden (GOTTWALD 1992, 1997).

 

Bestimmung: Aufgrund der vorliegenden xylemanatomischen Übereinstimmungen mit den Funden von 1987, 1992 und 1997 werden die Kieselhölzer Nr. A VI 26, Nr. W 27 und Nr. A XI 48 aus der Coll. HOLLEIS der Art Cedreloxylon cristalliferum SELMEIER
zugerechnet.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2002. Tertiäre Kieselhölzer der Südlichen Frankenalb. - Doc. nat. 143: 1-52, 7 Taf.; München. (S. 21-22; Abb. 10, Fig. 48-54, Fig. D, E)

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Fig. 48 (= A VI 26): Querschliff, 35 x. Frühholz mit mehreren Lagen aus großen Poren, voriges Spätholz feinporig und scharf abgesetzt.
Fig. 48 (= A VI 26): Querschliff, 35 x. Frühholz mit mehreren Lagen aus großen Poren, voriges Spätholz feinporig und scharf abgesetzt.
Fig. 49 (= W 27): Querschliff, 35 x. Frühholz vom vorigen Spätholz durch teils ungefüllte, traumatische Harzscheide getrennt ►
Fig. 49 (= W 27): Querschliff, 35 x. Frühholz vom vorigen Spätholz durch teils ungefüllte, traumatische Harzscheide getrennt ►

Fig. 50 (W 27): Zuwachsgrenze ohne Harzscheide, Frühholzporen mit amorphen Inhalten.
Fig. 50 (W 27): Zuwachsgrenze ohne Harzscheide, Frühholzporen mit amorphen Inhalten.
Fig. 51 (A XI 48): Poren durch unterschiedliche Druckrichtungen verformt.
Fig. 51 (A XI 48): Poren durch unterschiedliche Druckrichtungen verformt.
Fig. 52 (= A VI 26): Tangentialschliff, 80 x. Gefäß mit feinen Hoftüpfeln >. Holzstrahlen mehrreihig und leicht heterogen ►
Fig. 52 (= A VI 26): Tangentialschliff, 80 x. Gefäß mit feinen Hoftüpfeln >. Holzstrahlen mehrreihig und leicht heterogen ►

Fig. 53 (= A VI 26): Radialschliff, 80 x. Gefäße teils mit dunklen organischen Substanzen angefullt. Holzstrahlen mit fein getüpfelten Kreuzungsfeldem ►
Fig. 53 (= A VI 26): Radialschliff, 80 x. Gefäße teils mit dunklen organischen Substanzen angefullt. Holzstrahlen mit fein getüpfelten Kreuzungsfeldem ►
Fig. 54 (= W 27): Radial schliff, 80 x. Leeres Gefäß im Frühholz und Holzstrahlen mit breiten, überwiegend homogenen Spiegeln.
Fig. 54 (= W 27): Radial schliff, 80 x. Leeres Gefäß im Frühholz und Holzstrahlen mit breiten, überwiegend homogenen Spiegeln.


Rezente Taxa im Vergleich:

 

 

(noch keine Daten vorhanden)