Projekt Plattenkalk
Mörnsheim Formation
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Aus dem Archiv von geomnia
Koprolithen der Mörnsheimer Schichten im Dünnschliff
Published online 2009 by A. M. Heyng, last modified 14-01-2022
Koprolithen des "Typs" Lumbricaria sind aus den Solnhofener Plattenkalken wohlbekannt: Es handelt sich hierbei um Kotschnüre, die, ursprünglich beim Verlassen des Verdauungstraktes "aufgerollt", mehr oder weniger entrollt in das Sediment eingebettet wurden. Ihre Verursacher sind vermutlich Cephalopoden (Ammoniten oder Coleoidea), sicherlich jedoch Bewohner des freien Wassers, da diese Koprolithen zum überwiegenden Teil aus calcitischen Resten der freischwimmenden Seelilie Saccocoma bestehen.
Lumbricaria ist auch häufig in den Mörnsheimer Schichten zu beobachten, angereichert in bestimmten Horizonten (z.B. Rosa Schichten). Daneben finden sich hier mehrere andere "Typen" von Koprolithen unterschiedlichster Formen und Größen. Oft sind in ihnen auch Reste der ehemaligen Nahrung erhalten (neben Saccocoma unter anderem auch Fischreste wie Wirbel, Schuppen etc.). Auch Hai-Koprolithen, erkennbar an der spiral aufgewundene Form, sind - wenn auch selten - von hier bekannt.
Auch Koprolithen haben ihre Bedeutung in der Paläontologie: Ist ihr jeweiliger Verursacher sicher ermittelt (z.B. durch in situ (also im Fossil des Verursachers) erhaltene Koprolithen), kann Nahrung und Ernährungsweise rekonstruiert werden. Auch über den jeweiligen Lebensraum können sich neue Erkenntnisse ergeben, z.B. über die Produktivität und das Ökosystem.
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Published online 17-01-2020/02-07-2020 by A. M. Heyng
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Aus dem Archiv von geomnia
Die "Schwammschicht" im Besuchersteinbruch Mühlheim
(Event-Horizont e003)
Published online 2009 by A. M. Heyng, last modified 14-01-2022
Im Sommer 2008 wurde beim Abschieben des Besuchersteinbruchs Mühlheim ein bisher unbekannter, 1 bis 3 Zentimeter mächtiger Horizont entdeckt. Dieser war auffallend reich an gut erhaltenen Kiselschwämmen und wurde daher als "Schwammschicht" bezeichnet (kartiert als Event-Horizont e003). Neben Schwämmen sind darin auch Bivalven, Brachiopoden, Seeigel-Stachel und diverse biogene Komponenten (z.B. Foraminiferen) sowie Fossilschutt enthalten. Als weitere Besonderheit sind auch komplette Coronen unbestimmter Seeigel in manchen Bereichen der Schicht angereichert.
Die erosive Basis sowie die gradierte Schichtung (abnehmende Partikel-Größe von unten nach oben) belegen die Ablagerung dieser Schicht als Schuttstrom: Der Ort der Sedimentation entsprach nicht dem Lebensraum der eingebetteten Organismen. Dieser befand sich an einem höher gelegenem Ort des Beckenrandes. Organismen und dort abgelagertes Sediment wurden gravitativ in Richtung des tieferen Beckenzentrums transportiert.
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"Das Mörnsheimer Jurameer - ein Blick in vergangene Zeiten"
Published online 16-01-2020 by A. M. Heyng
Nicht alleine die Forschung, auch die Vermittlung von Wissen über vergangene Lebensräume und ihre Flora und Fauna ist ein Kernthema des "Projekts Mörnsheimer Schichten". Nach der Projekt-Gründung im Sommer 2008 erfolgte daher 2011 die erste Sonderausstellung im Jura-Museum Eichstätt auf der Willibaldsburg (8. Juni - Oktober 2011). Erstmals präsentiert wurden Neufunde aus dem Besuchersteinbruch Mühlheim - inklusive spektakulärer Wirbeltier-Fossilien, wie etwa ein Schädel des Reusengebiß-Flugsauriers Ctenochasma, ein vollständiges Pleurosaurier-Skelett sowie eine exzellent erhaltene Schildkröte (Eurysternum sp.).
Konzeption und Umsetzung: A.M. Heyng (amh-Geo), in Kooperation mit dem Besuchersteinbruch Mühlheim.
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First record of discinid brachiopods from Late Jurassic Plattenkalk deposits
Published online 19-12-2017 by M. Reich, A. M. Heyng, B. Ilsemann, A. Nützel & T. R. Stegemann
Autoren: Mike Reich, Alexander M. Heyng, Bork Ilsemann, Alexander Nützel & Tanja R. Stegemann
Präsentation: 88. Jahrestagung der Paläontologischen Gesellschaft, 26.-30. März 2017, Münster
Introduction
The Kimmeridgian and Tithonian Plattenkalk deposits of southern Germany (e.g., Solnhofen, Eichstätt, Pfalzpaint, Painten, Brunn, Wattendorf) are famous for their diverse and exceptionally preserved fauna and flora. So far, there are around 1,800 species, mostly macrofossils, reported from these strata. However, with the help of non-applied or hitherto unused micropalaeontological methods, new (or so far unrecorded) species or groups can be detected.
In the present study we report the first find of organophosphatic-shelled brachiopods (Linguliformea: Discinoidea) from the Late Jurassic Plattenkalk deposits of southern Germany.
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